Messeeinsatz


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09.06.2010
Kunst

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Super, leicht verdientes Geld dachte ich. Ich war sowieso schon wieder pleite. Ich bin Petra und studiere seit diesem Herbst Betriebswirtschaft an der FH in Rosenheim. In der Studentenvermittlung wurde mir nie ein so angenehmer und lukrativer Job angeboten. Messehostess, das waren Jobs, die immer an hübsche schlanke Mädels vermittelt wurden. Für mich gab's Putzen, Regaleauffüllen oder Aushilfe an der Kasse. Dabei bin ich durchaus hübsch. Nur schlank bin ich leider nicht. Ich bin nicht fett, Gott bewahre, aber klein und füllig und mit einer ziemlich großen Oberweite gesegnet. Im Moment ist alles noch fest und straff aber ich bin ja auch erst 19 Jahre alt. Ich muss unbedingt aufs Essen achten und mehr Sport treiben.

 

Aber ich schweife ab.

 

Vor einigen Tagen war meine Nachbarin, Frau Brunner, bei mir. Sie ist selbständig und betreibt  eine sündhaft teure Töpferei. Frau Brunner hatte mir ein verlockendes Angebot zu machen. Am folgenden Samstag würde bei uns eine Leistungsmesse stattfinden. Alle größeren Betriebe unserer Region würden vertreten sein. Die Messe hat sich im Laufe der Jahre zu einem beliebten „Volksfest“ entwickelt, und die Aussteller überboten sich mit Unterhaltungsangeboten, angefangen von Modenschauen über Handwerksvorführungen bis hin zu interaktiven Computerspielen und Preisverlosungen.

 

„Hallo Petra, Du könntest doch bestimmt etwas Geld extra gebrauchen. Ich bin heuer zum ersten mal auf der Süd-Ost-Messe mit einem eigenen Stand vertreten und ich bräuchte unbedingt noch jemanden der mich unterstützt, auf die Kunden eingeht, Kaffee oder Sekt anbietet und all den Kram. Ich habe leider nur bis 13,00 Uhr Zeit, dann muss ich weg und Helga wäre dann ganz allein. Ich würd's mir auch was kosten lassen.“ Helga war eine langjährige Mitarbeiterin von Frau Brunner.

 

„Selbstverständlich bin ich interessiert. Ich hab aber nur am Samstag Zeit. Am Freitag bin ich in Berlin und komme erst spät abends wieder.“

 

„Kein Problem, das Auf- und Abbauen des Stands erledigt ein Messebauer und das Einräumen erledige ich eh lieber selbst. Ich bräuchte dich wirklich nur am Samstag von 8,00 Uhr bis 21,00 Uhr. Ich würde dir für die Stunde 20 Euro zahlen, das wären immerhin 260 Euro.“

 

„Das ist ja super, ich bin auf alle Fälle dabei.“

 

„Fein, dann sehen wir uns am Samstag. Ich freue mich schon. - Ach übrigens, bitte nicht in Jeans, zieh doch ein nettes Kostüm an und etwas Dekolleté kann auch nicht schaden, oder ist das ein Problem?.“

 

„Nein, da finde ich schon was passendes. Dann bis Samstag.“

 

Am Abend stand ich stundenlang vor dem Siegel. Ich hatte zwar nur ein einziges klassisches Kostüm, graue Nadelstreifen, einfach aber edel und genau richtig aber dazu unzählige Blusen und Top's. Nach langem Probieren entschied ich mich für halterlose Strümpfe und meinen schwarzen Spitzenbody. Er schmeichelte meiner Figur und der eingearbeitet BH formte ein verführerisches Dekolleté. Ohne Bluse drüber war das richtig sexy. Die Kostümjacke könnte ich dann aber nicht ausziehen.

 

Der Rest der Woche verging wie im Flug. Am Samstag um 7,45 Uhr parkte ich herausgeputzt vor der Ausstellungshalle. Helga war auch schon da, eine nette Frau gut in den 60er aber noch recht rüstig. Zwei Minuten später kam auch schon Frau Brunner. Der Stand war fix und fertig, eine schöne Kaffeetheke mit Barhockern und überall auf Säulen und Würfeln verteilt wurde die  handgefertigte Keramik präsentiert. Zentral in der Mitte war eine kleine Bühne aufgebaut, vielleicht 2 x 2 Meter, ca. 50 cm hoch und mit weißem Stoff bespannt. Darauf stand nur ein ein kleiner Tisch. Hinter der Kaffebar war eine abschließbare Kammer als Lager für Getränke und Garderobe.

 

„So, das ist heute dein Arbeitsplatz. Kannst Du mit dem Kaffeeautomaten umgehen?“ Frau Brunner deutete auf die Theke.

 

„Ich denke schon, ich hab schon öfter im Uni-Kaffee ausgeholfen.“

 

Die Maschine war wirklich kein Problem und die Bedienung ganz einfach. Alles war gut durchdacht, Tassen und Gläser ausreichend bereitgestellt und in Reichweite und ausreichend Getränke im Kühlschrank. Meinetwegen konnten die Besucher kommen. Frau Brunner erledigte auch gleich noch das Finanzielle: 260 Euro cash auf die Hand. Ein gutes Gefühl.

 

„Für was ist eigentlich die Bühne gedacht?“

 

„Später kommt ein Freund von mir, Maler und Bodypainter. Er wird um 10,00 Uhr und dann nochmal um 14,00 Uhr ein Modell live bemalen. Hast Du das Plakat nicht gesehen, ich hab es groß angekündigt.“

 

Ich hatte das Plakat tatsächlich übersehen, obwohl es direkt vor meiner Nase hing.

 

Die ersten Gäste verloren sich bereits in der Halle als Peter erschien. Er hatte Sabine dabei, sein Modell, hübsch, jung und schlank. Nach einer kurzen Begrüßung fing Peter an, seine Utensilien auf dem Tisch auszubreiten. Farbtöpfe, Pinsel, ein kleiner Kompressor und eine Sprühpistole, aber auch Rasierschaum und Rasiermesser und je zwei schlichte weiße Höschen und Bikinioberteile. Es war noch nichts los am Stand und deshalb konnte ich Peter in aller Ruhe beobachten.

 

„Für was Farben und Pinsel sind, kann ich mir ja vorstellen und auch die Sprühpistolen, aber wozu in aller Welt brauchst Du Rasierzeug und die Bikinis?“

 

„Ich arbeite auch lieber auf nackter Haut, aber bei Regionalveranstaltungen weiß man nie wie es ankommt. Außerdem nicht mit Sabine, sie ist kein Profi und macht das nur mir zu liebe. Das Rasierzeug brauch ich, wenn jemand nicht sauber enthaart ist. Auf der glatten Haut hält die Farbe viel besser.“

 

„Und warum liegen da zwei Bikinis? Du hast doch nur ein Modell.“

 

„Na, einer für jetzt, und der andere für den Nachmittag. Das Ding ist nach einem mal so versaut, dass es erst gewaschen werden muss, bevor man es wieder anziehen kann.“ Logisch, dumme Frage.

 

Peter war nun mit den Vorbereitungen fertig, es war fünf vor zehn. Sabine schnappte sich die beiden Bikinis und verschwand in der Abstellkammer um nach zwei Minuten in einem weiten, weißen Bademantel auf die Bühne zu treten. Darunter trug sie einen der beiden Bikinis.

 

Mittlerweile hatten sich schon einzelne Gruppen um den Stand versammelt. Das Geschäft an der Bar lief langsam an und ich konnte nur noch so nebenbei beobachten wie Peter erst eine Art Grundierung gleichmäßig am ganzen Körper aufbrachte und dann damit begann, erste Konturen auf Sabines Körper zu sprühen. An Hals und Oberkörper zeichneten sich langsam ein Raubtiermuster ab. Der Andrang am Stand wurde immer größer, je länger die Aktion dauerte. Nun war auch meine Bar dicht umlagert und ich konnte kaum noch was sehen. Ich hatte viel zu tun, es machte mir Spaß, einige Bekannte waren gekommen und die Zeit verging wie im Flug. Vom Malfortschritt bekam ich kaum etwas mit. Kurz vor Mittag war Peter fertig. Sabine stand als furchterregender Tiger auf dem Podest. Ihr Höschen und ihr BH waren nur noch zu erahnen. Das „Kunstwerk“ sah verblüffend echt aus. Als Peter die Pistole endgültig zur Seite legte, klatschten die Leute. Peter war zufrieden und Sabine war ziemlich fertig. Knapp zwei Stunden stillstehen ist doch ziemlich anstrengend. Ihr Rücken schmerzte. Sie schlüpfte nur noch schnell in ihren alten Jogginganzug und verschwand schnell nach Hause um zu Duschen und sich für dem zweiten Auftritt vorzubereiten.

 

Das Bodypainting war ein voller Erfolg. An meiner Theke wurde von kaum etwas anderem gesprochen. Nur die Herren bedauerten unisono, das Sabine nicht „oben ohne“ oder mit noch weniger auf der Bühne stand. Auf alle Fälle würde auch die zweite Show gut besucht sein.

 

Kurz vor 13,00 kam Peter an den Stand zurück und trank einen Espresso.

 

„Sabine sah einfach toll aus. Bodypainting hat mich immer schon fasziniert.“

 

„Hast Du's schon mal selbst probiert, es ist gar nicht so schwer.“

 

„Ich - nein, ich hab absolut keine künstlerische Ader.“

 

In diesem Moment klingelte Peters Handy. Es war zu laut an der Theke und er verschwand kurz in der Abstellkammer. Nach wenigen Minuten kam er wieder heraus und fing mit Frau Brunner ein ernstes Gespräch an. Ich sah nur, wie diese entsetzt den Kopf schüttelte. Dann redete Peter erneut auf sie ein, wobei er kurz auf mich deutete. Frau Brunner nickte hoffnungsvoll und die beiden kamen zu mir herüber.

 

„Petra, wir haben ein großes Problem. Sabine hat es im Kreuz, Hexenschuss, und kann heute Nachmittag nicht mehr Modell stehen. Auf die schnelle ist kein Ersatz zu bekommen und die Leute warten alle schon gespannt auf das Event. Peter hat mir erzählt wie toll Du Bodypainting findest. Ich leg noch hundert Euro drauf wenn Du einspringst. Helga kann ja für eine Stunde die Bar übernehmen.“

 

Frau Brunner zückte ihren Geldbeutel.

 

„Ich habe so etwas noch nie gemacht. Ich glaube nicht, dass ich das kann, fast nackt vor all den Leuten.“

 

„Es ist nicht schwer, Du musst nur stillhalten. Am Strand trägst Du doch sicher auch einen Bikini.“

 

„Da trage ich immer einen Badeanzug.“

 

„Komm, sei kein Frosch. Ich finde was, das schnell geht. Ich brauch nicht länger als höchstens eine Stunde, die steckst Du locker weg. Die Kunst erfordert halt mal Opfer.“

 

„OK, ich habe keine Zeit mehr zu diskutieren, ich muss jetzt weg. Hier sind die hundert Euro. Ich verlasse mich auf Dich.“ Frau Brunner steckte mir den Geldschein in meine Jackentasche und war verschwunden. Eine Widerrede war nicht mehr möglich.

 

Das Geld konnte ich gut gebrauchen und eigentlich war ich doch auch sehr neugierig darauf wie es sich anfühlen würde, am Körper besprüht zu werden. Ich konnte mir nur nicht vorstellen, mich halbnackt vor die Meute zu stellen. Geld- und Neugier waren aber schließlich doch stärker als mein Schamgefühl.

 

„Also ich mach es. Aber nur wenn Du mir versprichst, dass es schnell geht. Länger als eine Stunde halte ich auf keinen Fall durch.“

 

Helga hatte uns zugehört. „Länger würde ich auch den Stress an der Bar nicht alleine durchstehen. Aber ich finde, dass ist eine tolle Idee und für den Rest des Nachmittags bereicherst Du dann unseren Stand als lebendes Kunstwerk.“ Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Es gab in der Halle keine Duschmöglichkeit, Sabine war deshalb nach Hause gefahren. Gut, das war jetzt auch nicht weiter schlimm. In der Halle war es warm genug und ich stand sowieso fast nur hinter der Theke.

 

„Es wird langsam Zeit, dass Du dich umziehst. Die Leute warten schon darauf, dass ich anfange.“

 

Tatsächlich standen bereits mindestens 100 Menschen bei uns am Stand und drängten sich um die Bühne. Furchtbar nervös und mit einem flauen Gefühl in der Magengegend ging ich erst noch auf die Toilette und dann in unsere Kammer und schloss die Tür hinter mir. Draußen war es bereits ziemlich laut. In der Ecke lag der weiße Bikini und am Hacken hing noch der Bademantel von Sabine. Ohne viel Zeit zu verlieren zog ich mein Kostüm aus und streifte meine Strümpfe von den Beinen. Ein schneller Griff in den Schritt und ich konnte den Body über den Kopf ziehen. Nun stand ich da, klein und mollig und splitternackt. Zum Glück war kein Spiegel im Raum, sonst hätte ich es mir vielleicht doch noch anders überlegt. Ich griff mir das Höschen. Knapp über den Knien war Schluss. Es war viel zu klein. Das hätte ich mir eigentlich denken können. Sabine war ein Größe 34 /36 Modell, wenig Busen und wenig Hintern. Alles ziehen half nichts. Das Oberteil brauchte ich erst gar nicht zu probieren. Warum hatte ich heute nur meinen Body angezogen und nicht einfach Slip und BH wie sonst auch. Bodypaintig im Body ging nicht, außerdem war das Teil sehr teuer und viel zu schade. Die Sache musste platzen. Ich zog schnell den Bademantel über, um Peter Bescheid zu sagen. Der Mantel war etwas eng, aber es ging.

 

Unser Messestand war gerammelt voll. Peter hörte mich nicht, es war viel zu laut. Ich musste mir mühsam meinen Weg durch die Menge bahnen. Nur noch die 4 m² der Bühne waren frei. Ich wurde im allgemeinen Gedränge immer wieder gestoßen und eingeklemmt. Das Unvermeidliche geschah: Der Gürtel meines Bademantel lockerte sich ohne dass ich es gleich bemerkt hätte, meine Brüste suchten das Freie und war nun deutlich zu sehen. Ich hatte jetzt das Podium erreicht und Peter reichte mir die Hand um mir auf das Podest zu helfen, etwas überrascht durch den Anblick meines blanken Busens. Als er mich hoch hievte verlor ich den Gürtel endgültig und mein Mantel stand komplett offen. Es war passiert. Peter grinste mich an und schneller als ich reagieren konnte zog er mir auch schon den Bademantel von den Schultern.

 

Ich war nackt.

 

So war das alles nicht geplant. Ich schämte mich fürchterlich und versuchte verzweifelt mit meinen Händen meine Blöse zu bedecken. Ich wollte nur schnell weg. Aber die Menschenmenge hatte mir jeden Fluchtweg abgeschnitten. Hilflos stand ich auf dem Präsentierteller.

 

Ich wagte es nicht, in die Gesichter der Menschen um mich herum zu blicken. Viele von ihnen kannten mich, da war ich mir sicher. Waren meine Eltern dabei oder vielleicht mein Freund? Sie wollten jedenfalls heute kommen. Meine Eltern hätten damit vermutlich kein Problem gehabt. Sie waren, was Nacktheit betraf, absolut unkompliziert. Aber mein Freund war mindestens so verklemmt wie ich selbst und dabei auch noch schrecklich eifersüchtig. Krampfhaft fixierte ich ein Schild am Ende der Halle, weit über den Köpfen all derer, die mich nun ungeniert angaffen konnten. Fluchtweg – das Schild drückte alles aus was mich im Moment beschäftigte. Es gab aber keine Möglichkeit zur Flucht. Ich hatte mich selbst in diese Situation gebracht. Ich hatte zugesagt ohne nachzudenken und das Geld hatte ich auch genommen. Bei Peter konnte ich nicht mit Mitleid rechnen. Er war Profi, es war sein Job und er wollte sich schließlich nicht vor all den Menschen blamieren.

 

Wie recht ich damit hatte, sollte sich schnell herausstellen.

 

„Du darfst Dich nicht so verkrampft hinstellen, sonst hältst Du es keine 10 Minuten aus; Arme locker nach unten und die Beine leicht spreizen.“ Mit einem beherzten Griff zwischen meine Oberschenkel brachte er mich dabei in Position. Das ich nackt war störte ihn nicht im geringsten.  Ich fühlte mich gedemütigt und ausgeliefert, wie das Lamm auf der Schlachtbank und das Fluchtwegschild wurde zum Hohn. Mir blieb nur noch eins: bedingungslose Kapitulation.

 

Ich stand bewegungslos da. Peters Hand drückte erst noch gegen meinen linken Oberschenkel, fuhr aber dann streichelnd über meine Schambehaarung. Ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper.

 

„Das kann so nicht bleiben.“ Ich realisierte noch nicht einmal was Peter damit meinte, da spürte ich bereits etwas kaltes nasses zwischen meinen Schenkeln – Rasierschaum!

 

„Still halten, nicht bewegen, sonst schneide ich Dich.“ Peter verlor keine Zeit. Der kalte Stahl des Rasiermessers glitt bereits behutsam über meinen Venushügel.

 

Die Zuschauer waren mucksmäuschenstill. Nur das Klicken der Fotoapparate war zu hören. Auf das Schauspiel, dass ihnen hier geboten wurde, waren weder sie noch ich gefasst gewesen. Und alles auf meine Kosten. Ich war wie erstarrt. Meine Scham mischte sich mit Furcht, von Peter geschnitten zu werden und je näher das Rasiermesser meinen Schamlippen kam, um so stärker wurde diese Angst. Ein wildfremder Mann rasierte mich an meinen intimsten Stellen und jeder in der Halle konnte dabei zusehen. In die Angst mischte sich Erregung, die ich so nicht kannte. Hoffentlich war mein Freund nicht da.

 

Ich hatte keine Zeit, mir über meine Gefühle im Klaren zu werden. Ich hatte mich gerade erst meinem Schicksal ergeben und fing langsam an, das sanften Gleiten des kalten Stahls zu genießen, da war es auch schon wieder vorbei. Peter war fertig mit der Rasur. So nackt wie jetzt war ich noch nie.

 

Noch immer fixierten meine Augen das Schild an der Wand. Ich brachte nicht den Mut auf, in die Gesichter der Zuschauer zu sehen. Was mussten die von mir denken. Es war schon seltsam. Ich konnte keine Kommentare oder abschätzigen Bemerkungen aus der allgemeinen Geräuschkulisse heraus hören. Es mussten mich doch einige kennen. Ich war nur knapp 10 km von hier, in einem kleinen Marktflecken, zu Hause und bin bis letzten Sommer in Rosenheim in das Gymnasium gegangen. Meine Nachbarn, meine ehem. Klassenkameraden, meine Kommilitonen? War ihnen die Situation etwa auch peinlich? Zaghaft lies ich dann doch meinen Blick durch die Runde schweifen. Es waren wirklich einige darunter, die ich kannte. Niemand aus meinem engeren Freundeskreis aber doch bekannte Gesichter: Ein Nachbar, zwei Häuser weiter, mit seiner Frau, unser Bürgermeiser, zwei Burschen, die mit mir Abitur gemacht hatten und einige Schüler, die ich noch vom Gymnasium her in Erinnerung hatte. Tatsächlich, alle schauten „sehr interessiert“ aber wenn sich unsere Blicke begegneten, senkten sie schnell die Augen.

 

„Schau Dir die Titten an!“ Zwei Buben, etwa 14 Jahre alt, hatten sich jetzt bis zum Rand des Podestes durchgekämpft. „Geil, und der fette Arsch.“ Frech und unverfrohren stierten mich die beiden an. Das war zu erwarten gewesen, aber es ärgerte mich doch so sehr, dass ich ihnen den Stinkefinger zeigte. Die beiden grinsten nur unbeeindruckt. Ihr Vergnügen währte aber nicht lange. Ein beherzter Griff von hinten und beide räumten, an den Krägen gezogen, unfreiwillig ihren Logenplatz. Es war Michael, ein alter Schulfreund der mir nun lächelnd zuzwinkerte und anerkennend den Daumen hob. Es tat mir gut aber ich konnte es kaum noch erwarten, das Peter  endlich loslegen würde. Wenn er die „Grundierung“ aufgesprüht hatte, würde ich mich nicht mehr so nackt fühlen.

 

Peter hatte in der Zwischenzeit Farben angerührt und auf dem Tisch bereitgestellt. Mit einem feinen Pinsel in der Hand ging er vor mir in die Hocke.

 

„Nimmst Du dieses mal nicht die Sprühpistole?“

 

„Nein, für ein flächendeckendes Bodypaint hättes Du Dich entsprechend vorbereiten müssen, duschen, eincremen und enthaaren. Ich werde Dich lieber mit hübschen Rosenranken und Schmetterlingen dekorieren.“

 

„Dazu hättest Du mich aber nicht rasieren müssen.“ Etwas verärgert zischte ich in leise an.

 

„Das musst Du schon mir überlassen. Jetzt halt bitte still.“

 

Peter begann mit dem Pinsel meine Innenschenkel entlang nach oben zu malen. Dabei drückte er mit der anderen Hand sanft meine Schenkel auseinander. Sein Gesicht war in diesem Moment nur wenige Zentimeter von meiner nun blanken Scham entfernt. Ich konnte deutlich seinen Atem spüren. Der sanfte Druck auf die Schenkel, der warme Atem und das kühle ungewohnte Kitzeln des feuchten Pinsels an meinen empfindlichsten Stellen – ein wohliger Schauer durchlief meinen Körper und meine Muschi wurde warm und feucht. Peter konnte das nicht übersehen. Ich war jetzt tatsächlich froh, das er unmittelbar vor mir kniete. Damit war wenigstens den anderen die Sicht auf meine Scham verwehrt.

 

Ungerührt malte Peter weiter. Nach kurzer Zeit umrankten noch kahle Rosenstiele meine Oberschenkel um dann zwischen meinen Beinen hervor über meinen Venushügel und den Bauch in Richtung meiner Brüste zu streben. Es ging tatsächlich sehr schnell und schon hatte Peter mit der einen Hand meinen linken Busen angehoben um auch die Unterseite zu erreichen. Der Pinsel auf meiner Brust, Peters Hand – meine Knie wurden schon wieder weich und ich musste mich krampfhaft zusammennehmen um nicht zu stöhnen. Peter lies das alles kalt. Seelenruhig und zielstrebig arbeitete er sich an mir hoch. War er wirklich soviel Profi oder war ich so wenig attraktiv?

 

Es waren noch kaum 10 Minuten vergangen, als Peter mich bat, mich um zu drehen. Mit leichtem Händedruck öffnete er erneut meine Schenkel. Jetzt hatte ich vorne keine Deckung mehr. Meine Schamlippen waren rot, feucht und geschwollen und die dünnen Ranken konnten davon kaum ablenken. Zu allem Überfluss spürte ich nun den Pinsel von hinten über meinen Damm durch die Poritze gleiten. Meine Knospe erblühte und meine Erregung war nicht mehr zu verbergen. Nur noch der Rücken, dann ist es geschafft.

 

Für die Rosenblätter, die Blüten und die Schmetterlinge hatte Peter Schablonen vorbereitet. Mit Schwamm und Pinsel wurde aus den Stengeln schnell ein Rosendickicht und ich erwartete bereits meine Erlösung. Es war jetzt knapp eine Stunde vergangen und es wurde langsam anstrengend Mit jeder schmerzhaften Verspannung nahm auch meine Erregung ab.

 

„So, mit dem Groben sind wir fertig, jetzt kommen noch das Finish.“ Peter suchte sich extra dünne Pinsel. Für Schattierungen, Farbenspiele und all die Feinheiten brauchte er noch einmal fast eine Stunde. Mir tat alles weh. Ich hatte keine Ahnung wie ich aussah. Wenn ich an mir runter sah, sah ich kaum etwas. Nur einen wunderschönen Schmetterling, der keck auf meiner rechten Brustwarze saß. Aber die Zuschauer waren immer noch fasziniert. Aus der anfänglichen Verschämtheit war waches Interesse geworden und in vielen Gesichtern war jetzt aufrichtige Bewunderung zu erkennen. Sie betrachteten nun keine nackte Frau mehr, sondern ein Kunstwerk.

Und mit der Zeit fühlte ich mich auch so. Eine wundersame Metamorphose hatte stattgefunden. Ich war nicht mehr nackt, ich war zum Kunstwerk geworden.

 

„Fertig.“

 

Peter legte den Pinsel zur Seite. Die Zuschauer applaudierten und Helga winkte mir bereits von der Bar zu. Ich schritt vollkommen verwandelt durch die Menschenmenge. Die Meute machte mir Platz. Niemand wollte das Kunstwerk verwischen.

 

An der Bar begrüßten mich meine Eltern.

 

„Hätte ich Dir nicht zugetraut. Sonst bist Du doch auch immer so schamhaft. Aber es sieht toll aus.“

Meine Mutter stimmte nickend zu.

 

„Na ja, so ganz wohl hab ich mich nicht gefühlt.“

 

Ich hatte kaum Zeit, meinen Eltern die Geschichte zu erzählen, den auch die übrige Bar war nun wieder dicht belagert und Helga und ich hatten alle Hände voll zu tun, um den ersten Ansturm zu bewältigen. Ich fühlte mich bei der Arbeit gut und aufgehoben und dass ich nackt war hätte ich bestimmt ganz vergessen, wenn ich nicht immer wieder meine Gegenüber dabei ertappt hätte, wie sie mir verstohlen auf meinen Busen starrten. Selbstverständlich bewunderten sie dabei nur den schönen Schmetterling.

 

Gegen 20 Uhr lichtete sich langsam die Halle und es waren kaum noch Leute unterwegs, als eine Frau mit großer Fototasche zu mir an den Tresen kam.

 

„Hallo, ich bin Silke Preisinger vom Oberbayerischen Volksblatt. Ich mache Fotos für die Zeitung und würde Sie auch noch gerne ablichten.“ Für einen kurzen Moment schwankte ich. Aber es war doch sowieso schon egal. Es hatten mich hunderte Leute gesehen und nicht viel weniger fotografiert, da war ich noch nicht einmal fertig bemalt.

 

„Klar, kein Problem. Aber erst muss ich noch mal dringend zur Toilette.“

 

Auf dem Weg zur Toilette musste ich nun zum ersten mal die schützende Umgebung unseres Messestands verlassen. Ich fühlte mich plötzlich wieder unwohl, die Blicke der letzten Besucher verunsicherten mich. Im Waschraum der Toilette war ein großer Spiegel. Ich war alleine und hatte nun zum ersten mal die Gelegenheit mich selber zu betrachten. Ich sah wirklich toll aus. Im Spiegel umschlangen üppige Rosenranken eine sinnliche, nackte Frau, umflattert von duzenden bunter Schmetterlingen. Ein Bild, wie aus dem Märchenbuch. Es war unendlich schade, dass das alles in wenigen Stunden im Ablauf meiner Dusche verschwinden würde sein.

 

„Bitte stellen Sie sich hier auf das Podest, da kann ich Sie am besten ausleuchten.“ Frau Preisinger hatte in der Zwischenzeit, zwei Stative mit Blitzlichtern und einen Reflektorschirm aufgebaut.

 

Die Aufnahmen für die Zeitung waren in wenigen Augenblicken geschossen.

 

„Bevor ich das alles wieder abbauen, haben Sie nicht noch Lust? Ich könnte noch einige Fotos für Sie zur Erinnerung schießen.“ Frau Preisinger konnte Gedanken lesen.

 

„Gerne, ich habe mich nicht getraut Sie zu fragen.“

 

Silke legte eine neue Speicherkarte in die Kamera ein. Das folgende Shooting machte einfach nur Spaß. Silke fotografierte aus allen Winkeln und Lagen, Totale, Nahaufnahmen und alle erdenklichen Details – nicht immer jugendfrei. Und ich posierte was das Zeug hielt. Die arme Helga musste alleine den Stand aufräumen.

 

Es war 21,00 Uhr, als mir Frau Preising die Speicherkarte in die Hand drückte. „Schenke ich Ihnen, ich hoffe Sie besitzen einen Computer.“

 

„Selbstverständlich, vielen Dank.“

 

Die Messe schloss. Ich schlüpfte nur schnell in Sabines Bademantel und fuhr nach Hause. Im Auto war es ziemlich kühl. Meine Eltern waren im Wohnzimmer. Ich war froh, dass mein Freund heute nicht gekommen war. Ich hatte keine Lust mehr auf Erklärungen. Ich schlich ins Bad, duschte heiß und ausgiebig und nur noch meine frisch rasierte Scham erinnerte an das heutige Abenteuer. Ich war tot müde und wollte nur noch ins Bett.

 

Am anderen Morgen war bereits alles weit weg und unwirklich - bis es an der Haustür läutete. Mein Freund stand vor der Tür, mit einer druckfrischen Ausgabe des Oberbayerischen Volksblatts.


Kommentare

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