Lauras Liebesbeweis


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17.09.2009
Exhibitionismus

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Die nachfolgende Geschichte ist der dritte Teil meiner Serie um Laura und Vanessa. Ihr gehen die Geschichten “Hinter der Badezimmertür” und “Begegnung im Schwimmbad” voraus.

 

Es tut so weh. Es hat nichts aufregendes oder bittersüßes, es tut einfach nur weh. Ich bin Vanessa näher als jemals zuvor: ich bin in ihrem Zimmer! Es ist ein geräumiges Dachgeschosszimmer in einem Einfamilien-Reihenhaus in einem ländlichen Ortsteil am Rande der Stadt. Heller Laminatfußboden, orange gestrichene Raufasertapete, die lange Wand mit den großen Dachflächenfenstern mit Kiefernholz getäfelt. Ihr gegenüberliegend eine ausladende Schrankwand, mit Kleiderschrank, Regalen und integriertem Schreibtisch mit PC darauf. An der kurzen Wand neben der Tür eine tiefe Kommode mit allerlei Mädchenkrams darauf. Ihr gegenüber, am anderen Ende des Raumes, ein breites französisches Bett, an dessen Fußende ein Fernseher auf einem Schränkchen steht.

Das also ist Vanessas höchstpersönliches Reich. Ihr ganz privater Rückzugsort, an dem sie niemand stört. Hier schläft und träumt sie. Hier schließt sie die Tür hinter sich, wenn sie allein sein will. Und kann tun, wobei sie keine Gesellschaft braucht oder Beobachtung wünscht. Malen und Zeichnen, zum Beispiel - ihre liebsten Hobbys, wie ich jetzt weiß. Aber auch Dinge, über die man nicht spricht. Von denen ich gar nicht weiß, ob sie sie wirklich tut, sondern nur davon träume, dass sie sie tut.

Ich darf davon ausgehen, dass Vanessa in diesem Zimmer auch nackt ist. Manchmal oder regelmäßig, für einen Moment oder länger, notwendigerweise oder ganz bewusst. Das Badezimmer ist nur wenige Schritte über den Flur entfernt. Vielleicht zieht sie sich hier aus, und legt den kurzen Weg im Bademantel oder in ein Handtuch gehüllt zurück? Steht anschließend ganz ohne etwas am Leib vor dem Kleiderschrank, und wählt ihr Outfit für den Tag aus? Ich bin mir überaus sicher bemerkt zu haben, dass sie an den heißesten Tagen des Sommers manchmal keinen BH darunter trägt. Zieht sie dann abends, wenn sie ihre sommerlich luftige Straßenkleidung abstreift und angesichts der Temperaturen sicherlich nicht gegen Nachthemd oder Pyjama tauscht, extra zum Schlafengehen einen an? Oder schläft sie oben ohne, nur noch im Höschen? Oder erscheint ihr dieses letzte Stückchen Stoff in dieser Situation dann sowieso überflüssig, störend oder albern, so dass sie es, für die Nacht in ihrem durch eine westwärtige Dachschräge aufgeheizten Zimmer, einfach auch fallen lässt?

Die wohl aufregendste, wenngleich genauso spekulative, Vorstellung ist natürlich, wie Vanessa sich in ihrem Zimmer - hier, in diesem Zimmer - nicht aus praktischen Erwägungen heraus entblättert. Sondern aus purer Lust! Ich weiß natürlich nicht, ob Vanessa masturbiert. Ob sie es nur ab und zu oder regelmäßig tut. Hier, oder im Bad, oder beides. Aber es ist nicht die abwegigste oder verrückteste Fantasie, dass Vanessa manchmal nackt auf ihrem Bett liegt, ihre Finger über ihre Haut wandern, ihre Brüste kneten, in ihre Scheide und ihren Po eindringen und ihre sensibelsten Regionen stimulieren lässt, bis zum Höhepunkt. Ihre Schönheit, ihre Anmut und ihre Intelligenz lassen sie wie ein überirdisches Wesen erscheinen, wie ein Engel. Aber das ist sie nicht. Auch sie ist aus Fleisch und Blut, und nicht immun gegen menschliche Bedürfnisse.

Es könnte natürlich auch in eben diesem Zimmer geschehen, dass ein anderer diese befriedigt. Ihr Freund, von dem ich nicht weiß, ob es ihn gibt. Obwohl wir bereits seit Monaten zusammen Latein lernen, weiß ich überhaupt immer noch wenig über Vanessa. Beim Smalltalk gibt sie sich stets charmant, aber ebenso zurückhaltend und diskret, verrät fast nichts persönlicheres über sich, und fragt auch mich nicht danach. Nur einmal schien sie ein wenig aus sich herauszugehen, damals, als wir uns zufällig im Schwimmbad trafen. Da erzählte sie, dass der Mädchenschwarm unserer Stufe in sie verknallt ist, sie aber so gar nichts für ihn übrig hat. Einen Freund hat sie dabei nicht erwähnt. Andererseits ist aber auch das schon wieder Monate her. Vielleicht hatte sie damals keinen, aber jetzt mittlerweile?

Doch es ist nicht diese Vorstellung, die mich schmerzt. Es ist auch nicht in erster Linie Vanessas Zurückhaltung mir gegenüber, die man als Desinteresse am Aufbau eines Vertrauensverhältnisses, einer Freundschaft werten könnte. Vielleicht ist es auch nur Schüchternheit. Oder Bescheidenheit, weil sie nicht glaubt, ich könnte daran interessiert sein. Vielleicht müsste ich nur einen Schritt in diese Richtung tun? Andererseits, von wie viel gegenseitigem Vertrauen muss sie ausgegangen sein, als sie mich ihrerseits nach meiner Bereitschaft zu dem fragte, das mich heute hierher geführt hat? Und habe ich ihr das nicht bestätigt, indem ich ohne zu Zögern eingewilligt habe? Es war ihr wichtig, dass ihre Frage keine Bitte um einen Gegengefallen war. Sie wüsste, betonte sie, dass sie so etwas nicht erwarten könnte. Angeblich dachte sie sich, sie fragt mich einfach mal, denn Fragen koste bekanntlich nichts, wie sie augenzwinkernd bemerkte. Ich weiß nicht, ob sie noch andere Mädchen gefragt hat, und ob sie noch weitere Zusagen bekommen hat. Ob sie nur mich ausgewählt hat, oder es auch noch andere für sie tun. Sie konnte mir, um mir klar zu machen dass ich unter keinerlei Druck stehe zuzustimmen, glaubhaft machen, dass es auch ohne mich ginge, ihr so aber natürlich lieber wäre. Und nach meiner Ankunft im Haus ihrer Eltern hat sie auch den Beweis dafür angetreten. Trotzdem schien sie überglücklich und dankbar, dass ich mich ihr zur Verfügung stelle.

Ich weiß nicht, was ich eigentlich erwartet habe, als ich zusagte. Ich hätte mir eigentlich denken können, denken müssen, dass das weder romantisch, noch erotisch werden würde. Ich hätte mir Vanessas Professionalität in dieser Situation denken können, und nicht übertreiben müssen. Das hat sie wahrscheinlich nur weiter auf Distanz getrieben. Ihr ging es darum, dass ich mich wohl fühle. Auf ihr Wohlgefühl in dieser pikanten Situation habe ich keine Rücksicht genommen. Vermutlich habe ich ihr keine Wahl gelassen, als mein Verhalten mit noch weiterer Sachlichkeit und Distanz zu kontern. Sie würde mich in dieser Situation am allerwenigsten mit den Augen sehen, mit denen ich mir wünsche, dass sie mich sehen würde. Es war einfach nur peinlich zu glauben, ich könnte das erzwingen. Ich konnte mein Vertrauen beweisen indem ich in das einwilligte, worum sie mich bat. Ich hätte nicht weiter gehen müssen. Aber jetzt ist es eben zu spät. Ich muss mit meinem Fehler leben. Wir müssen es beide, und Vanessa gelingt das besser.

Sie sitzt, die Beine übereinander geschlagen, mir zugewandt auf ihrem Schreibtischstuhl, den sie etwas weiter in die Mitte des Raumes gerückt hat. Ihr Blick wechselt, ohne dass sie den Kopf bewegt, in schneller Folge zwischen mir und dem Zeichenblock auf ihrem Schoß. Ihr Bleistift streicht flink und hörbar über das Papier.

“Du müsstest dich auch gar nicht ganz ausziehen,” waren Vanessas Worte, als sie mich letzte Woche fragte, ob ich Lust hätte, für Aktzeichnungen für ihre Bewerbungsmappe an der Kunsthochschule zu posieren. “Der BH müsste schon weg, aber einen String könntest du problemlos anbehalten. Der stört nicht, auf den Zeichnungen kann ich ihn problemlos verschwinden lassen.” Das sollte mir die Zusage leichter, und das Posieren angenehmer machen. Vanessa konnte nicht wissen, dass und warum ich innerlich sofort Feuer und Flamme für ihr Vorhaben war, und eigentlich gar keiner Zugeständnisse bedurft hätte.

Und so ist es also gekommen, dass ich nun fast nackt, nur noch mit einem String-Höschen bekleidet, in Vanessas Bett liege! Ich wusste vorher nicht, dass sie mich gerade dort zeichnen wollte, hatte mir darüber gar keine Gedanken gemacht. Als sie mir erzählte, dass sie an ihrer Bewerbungsmappe für die Kunsthochschule arbeitete und vorsichtig fragte, ob ich vielleicht Lust hätte, für einige Aktzeichnungen zu posieren, musste ich keine Sekunde überlegen. Natürlich wusste ich sofort, dass ich ihr diesen Wunsch erfüllen würde!

Vanessa hat mich sogar schon einmal ganz nackt gesehen. Vor ein paar Monaten hatten wir uns zufällig im Schwimmbad getroffen. Sie war gerade vom Duschen gekommen, und ich auf dem Weg dorthin. In Verkenntnis der Situation glaubte ich damals, sie hätte die Dusche ebenfalls noch vor sich, und animierte sie, mit mir in den Duschraum gehen, wo ich meinen Irrtum dann erkannte und vor ihren Augen meinen Bikini ausziehen musste, während sie mir in ihr Badetuch gehüllt zuschaute. Aber das war etwas anderes. In dieser Situation war sie rein zufällig anwesend, und ich nackt, um zu duschen. Und eigentlich war es mir ja auch darum gegangen, ihren Körper inspizieren zu können. Meine eigene Nacktheit wäre nur der notwendige Preis dafür gewesen, von dem ich nicht erwartete, dass sie ihm sonderliche Beachtung schenken würde. Heute steht mein Körper ganz im Mittelpunkt! Es geht um nichts anderes, als dass Vanessa mich ganz zwanglos und ungeniert, nur mit einem String-Höschen am Leib, in Augenschein nehmen und zeichnen kann.

Doch ganz stimmt das nicht. Vanessa scheint sich in unserer Situation nicht wirklich wohl zu fühlen. In ruhigem und sachlichem Ton weist sie mich in die gewünschten Posen ein. Für die ersten Motive sollte ich ihr den Rücken zudrehen, später wagte sie sich zu Posen vor, die meinen Busen seitlich oder teilweise von meinen Händen oder Armen verdeckt zeigen. Vanessa betrachtet mich genau, aber sie sieht mich nicht. Sie nimmt mich nicht anders wahr als die kaum bekleideten oder nackten Mädchen auf den Fotos in Hochglanzmagazinen, die sie sonst immer als Vorlagen für Akte genommen hat und deren Zeichnungen sie mir zu Beginn als Referenzen gezeigt hat. Dass ich keine von denen bin, sondern ihre - Freundin Laura? Nein, wohl doch eher nur ihre Schulkameradin Laura, aber dass ich es nicht für Geld oder aus Hoffnung auf eine Modelkarriere tue, sondern einzig und allein für sie, um ihr eine Freude zu machen - es scheint sie gar nicht zu berühren. Wie sehr ich mir wünschen würde, dass sie ihre professionelle Kühle und Distanz für eine Sekunde vergessen und den Anblick meines fast nackten Körpers genießen würde - sie ist blind dafür. Mit jeder Minute fällt es mir schwerer, meine Enttäuschung und meinen Schmerz zu verbergen, und die Fassung zu wahren.

“Okaaaaay - fertig!” verkündet Vanessa zufrieden. “Du kannst dich entspannen!” sagt sie lächelnd. Ich setze mich auf und strecke mich. “Willst du sie sehen?” “Na, und ob!” lache ich. Vanessa steht von ihrem Stuhl auf, kommt mit dem Zeichenblock zu mir herüber und setzt sich neben mich auf die Bettkante. Langsam blättert sie ihre Zeichnungen durch, wartet stets ein kurzes Zeichen von mir ab, dass sie weiterblättern kann. Die Zeichnungen sind fantastisch geworden! Sie zeigen nur im Hintergrund grob die Dimensionen des Raumes, im Vordergrund das Bett mit seinen wild zerknitterten Laken und mir darauf - nackt. Die Zeichnungen lassen nicht einmal erahnen, dass ich während ihrer Entstehung noch ein String-Höschen trug. Mehr noch fasziniert mich aber, mit welcher Detailgetreue Vanessa meine Haarsträhnen, die Iris meiner Augen, die feinen Härchen auf meiner Haut und selbst die unscharfen Ränder meiner Brustwarzen zu Papier gebracht hat. Sie ist wirklich ein außergewöhnliches Talent!

“Bist du sicher, dass du alles hast, was du brauchst?” frage ich. Vanessa schlägt den Zeichenblock zu und nickt. “Ja, bin ich”, sagt sie zufrieden, während sie auf ihren Block deutet, “hier ist alles drin, was ich mir für heute vorgestellt hatte.” Das klingt mir fast wie eine Einschränkung. “Für heute?” frage ich vorsichtig nach. “Naja”, Vanessa wird verlegen und streicht sich die Haare aus dem Gesicht, während sie eine Pause macht, “natürlich hätte ich noch viele Motive im Kopf, aber - “ “Aber?” hake ich spielerisch herausfordernd nach. “Aber ich bin dir wirklich unendlich dankbar für das, was du für mich getan hast, und mehr - “ Sie hält inne. Ich bemerke, wohin ihr Blick wandert, und verstehe. Ich zögere keine Sekunde. “Du hast mich doch schon unten ohne gesehen”, sage ich sanft. Vanessa schlägt die Augen nieder und errötet leicht. Soweit ich mich erinnern kann zum ersten Mal, seit ich sie kenne. Sie wendet dezent den Blick ab und sagt leise: “Als ob ich damals so genau hingeschaut hätte. Genau genug, um dich jetzt so zeichnen zu können.” Ich fasse mir ein Herz und nehme ihre Hand. “Sieh mich an”, sage ich zärtlich. Vanessa tut wie geheißen. Ohne ihre Hand loszulassen, lege ich meinen anderen Arm um ihre Schulter. “Das meine ich nicht. Wenn du möchtest, ziehe ich das Höschen für dich aus.”

“Nein”, Vanessa schüttelt den Kopf, “darum kann ich dich unmöglich bitten!” “Das musst du auch gar nicht. Ich biete es dir an, du musst nur ja sagen!” Vanessa schluckt noch einmal, schluckt scheinbar alles herunter, was sie bisher beklemmt und bedrückt hat. Sie strahlt mich an, ihre Augen leuchten. “Du bist ein Riesenschatz!” rutscht es aus hier heraus. Noch bevor eine von uns diese Worte ganz realisiert hat, spüre ich es. Nur für einen Sekundenbruchteil berühren ihre weichen, vollen Lippen kaum merklich meine Schläfe. Wieder gefangen, weicht Vanessa leicht zurück und lacht schelmisch. “Entschuldige, aber - das ist einfach unglaublich! Du bist meine Heldin des Tages!” Ich ziehe sie wieder etwas näher an mich heran, sie legt ihren Kopf auf meine Schulter, und ich meinen Kopf auf den ihren. Für einen Moment verharren wir so, dann stehe ich auf und gehe zur Couch unter der angeschrägten Wand, auf der meine Kleider liegen. Vanessa bleibt auf der Bettkante sitzen.

Ich wende ihr den Rücken zu, während ich mein Höschen abstreife und zu meinen anderen Sachen lege. Langsam drehe ich mich um und setzte mich in Bewegung, genieße jeden Schritt auf Vanessa zu, während ich mir vergnügt lächelnd durch die Haare wuschele. An der Bettkante angekommen, bleibe ich direkt neben Vanessa stehen. “Wenn eine Sache es wert ist, getan zu werden, dann ist sie es auch wert, richtig getan zu werden!”, verkünde ich mit erkennbar gespielter Feierlichkeit Vanessa lacht. “Von wem stammt denn die Weisheit?” “Von Queen Mary, glaube ich. Allerdings ging es in dem Zusammenhang nicht darum, ohne Höschen zu posieren, sondern trotz strömenden Regens das ganze geplante Programm einer Brückeneröffnung durchzuziehen.” Wir lachen beide. Schließlich steht Vanessa auf, schüttelt die Bettkissen auf und baut aus ihnen eine kleine Rückenlehne. “Leg dich auf den Rücken”, instruiert sie mich, “den Kopf auf die Kissen, die Hände über dem Kopf abgelegt. Das hintere Bein aufgestellt, das vordere seitlich liegend angewinkelt.” Ich tue wie geheißen, rutsche etwas hin und her, bis ich eine bequeme Haltung gefunden habe. “Ist das so okay für dich?” fragt Vanessa. “Wenn dir das doch zu freizügig ist, dann - “ “Nein!”, antworte ich mit sanfter Bestimmtheit. “Du darfst mich so zeichnen. Schließlich sind wir doch Freundinnen?” Vanessa lächelt. “Ja, das sind wir wirklich.” Diesmal bin ich es, der die Worte herausrutschen, ehe sie mir bewusst werden: “Ich hab dich lieb, Vanessa!” Sie sagt nichts, sondern beugt sich über mich und streicht mir einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. “Ich hab dich auch lieb, Laura. Nicht, weil du das für mich tust. Schon seit ich dich näher kennen gelernt habe. Du bist ein wundervoller Mensch!” Wir lächeln einander an.

Vanessas Bleistift streicht wieder über das Papier. Sie ist wie ausgewechselt, strahlt glücklich, lächelt vergnügt. Mir ist, als würde ich schweben. Ich liege splitternackt in Vanessas Bett und genieße es, wie ihre Blicke über meinen Körper wandern. Im Moment ist sie der wohl seligste Menschen auf Erden. Weil ich mich nur für sie nackt ausgezogen habe. Vor Beschwingtheit werde ich übermütig: “Komm nicht auf die Idee”, drohe ich scherzhaft, “bei meinem Hot Spot zu schummeln! Ich kontrolliere das anschließend!” Vanessa prustet. “Dein was?” “Na, mein - “ “Ich weiß schon, was du meinst”, lacht sie, “aber dieser Name - Hilfe!” “Wieso”, frage ich gespielt unschuldig, “hast du einen besseren?” Vanessa zieht eine Schnute und überlegt kurz. “Passt bei dir jetzt nicht, aber: Teddybär ist doch süß!”, schmunzelt sie, immer noch spürbar leicht verlegen. Ich forsche munter und ungeniert weiter: “Also rasierst du nicht?” Vanessa hält inne beim Zeichnen, stellt den Zeichenblock vertikal auf ihren Knien auf und lässt den Kopf auf ihre Händen auf der Oberkante sinken. Sie wird knallrot und versucht, ihr Lachen in den Griff zu bekommen, richtet den Kopf dann wieder auf. “Nein. Teddy wird regelmäßig frisiert, und zwei mal täglich mit Intimlotion gewaschen. So chic und sauber darf er bleiben!” “Besonderer Wunsch eines einzelnen Herrn?” “Ach, Quark”, antwortet Vanessa gespielt trotzig, “der würde doch nicht gefragt, wenn es ihn denn gäbe. Ich will mir selbst nackt gefallen!” “Amen, Schwester!” Wir lachen beide. Dabei überkommt mich ein Gefühl seltsamer Ruhe und Gelassenheit, einer eigenartigen Macht über die Situation, deren Reiz darin liegt, sie nicht zu gebrauchen.

Wenn ich Vanessa jetzt einfach so, im albernen Übermut des Moments, auffordern würde, sich auch auszuziehen - dann würde sie das wahrscheinlich sogar machen! Wir sind uns gerade näher als je zuvor, teilen einen zutiefst intimen Moment, den selbst manches Paar einander verweigern würde, und habe uns unsere gegenseitige Zuneigung als Freundinnen gestanden. Unser plötzlich frivol gewordenes Gespräch macht auch ihr erkennbar großen Spaß. Alles Eis ist nicht nur gebrochen, sondern rasant weggeschmolzen. Ich habe ihr den größtmöglichen Vertrauenserweis erbracht, sie hat ihn dankbar und glücklich angenommen, und könnte meine Bitte um Erwiderung gar nicht ausschlagen. Vor allem glaube ich, es würde auch ihr Spaß machen, wenn wir einfach ganz unkompliziert einmal jeden Zentimeter des Körpers der anderen kennen lernen würden. Ich spüre, dass mein Körper ihr gefällt. Und sie hat angedeutet, dass ihr Körper ihr auch gefällt, dass sie Wert darauf legt, dass er ihr gefällt. Es wären nur wenige Worte, mit einem ehrlich freundschaftlichen Lachen gesprochen.

Aber ich werde sie nicht aussprechen. Nicht hier. Nicht heute. Was sich in den letzten Stunden zwischen uns entwickelt hat, vergeht nicht mehr. Mir läuft nichts davon. Dieser Moment gehört ganz meiner Hingabe an Vanessa, indem allein sie mich von Kopf bis Fuß bewundern darf. Ich fühle mich einfach pudelwohl, wie ich nackt hier liege und die angezogene Vanessa, während sie mich zeichnet, mit unserem pikanten Gespräch zum Lachen und Erröten bringe, und ihr höchst aufregende Kommentare und Geständnisse entlocke. Natürlich wäre es nicht weniger prickelnd, wenn sie dabei nackt neben mir läge. Aber so wie es ist, hat es auch seinen nicht zu verachtenden Reiz. Und eines Tages, eines Tages wird es soweit sein!

 

- Ende -

Kommentare

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