Die Richterin Teil 6
In den folgenden Wochen traf sich Maria noch drei Mal mit Dallbergen und Kortesacker, um mit ihnen die Einzelheiten des Vergleichs festzulegen. Sicher wäre es möglich gewesen, dass Ganze auch auf schriftlichem Wege zu erledigen, aber da diese Treffen stets mit einem schönen Fick endeten, hatte Maria nichts dagegen einzuwenden gehabt. Für die Öffentlichkeit kam der ausgehandelte Kompromiss, den Dallbergen und Kortesacker dann auf einer Pressekonferenz gemeinsam präsentierten, völlig überraschend und die geschickte Verhandlungsführung von Richterin Maria Bender wurde von den beiden Lokalzeitungen einhellig gelobt.
Doch nicht nur aus diesem Grunde wurde Maria jetzt, wenn sie durch das Gerichtsgebäude ging oder in der Kantine saß, von dem einen oder anderen Kollegen mit kaum verhohlener Neugier angeschaut. Denn obgleich sich der Besprechungsraum, in dem die Treffen mit Dallbergen und Kortesacker stattgefunden hatten, in einem abgelegenen Teil des Gerichtsgebäudes befand, waren ihre Lustschreie doch gehört worden. Und auch sonst redete man hinter ihrem Rücken über ihr ausschweifendes Sexleben. Ihre Treffen mit Drenker waren mittlerweile ein offenes Geheimnis und ein Sachbearbeiter aus der Personalverwaltung, den Maria letztens verführen musste, hatte bei einer Abteilungsfeier zu vorgerückter Stunde von ihrem engen Trieffötzchen geschwärmt.
Maria wusste natürlich um das Gerede, aber es machte ihr nichts aus. Seitdem sie vor nunmehr drei Monaten den ersten Brief des Unbekannten, den sie mittlerweile für sich auch nur noch den Meister nannte, erhalten hatte, hatte sie erheblich an Selbstbewusstsein dazu gewonnen. Nicht auf fachlicher Ebene, da war sie sich von jeher ihrer Fähigkeiten bewusst, sondern was ihre erotische Wirkung betraf. Diesem Teil ihres Selbsts hatte sie bislang nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Gut, Sex war schön und sie genoss ihn, aber er hatte bis jetzt keine besondere Rolle in ihrem Leben gespielt. Das war durch die Ereignisse der letzten Wochen anders geworden. Sie kleidete sich anders, präsentierte ihre Reize in der Öffentlichkeit und es gefiel ihr, wenn beim Essen in der Kantine ihr Tischnachbar ihr unverhohlen in den Ausschnitt blickte und sie mit seinen Blicken auszog. Manchmal war sie dann so erregt, dass sie hastig ihr Essen stehen lassen musste und in ihr Büro eilte, um sich mit einem Vibrator, den sie jetzt immer bei sich hatte, Erleichterung zu verschaffen.
In ihrem Büro hatte es in der Zwischenzeit eine Veränderung gegeben. Martin hatte die Stadt verlassen und war nach Washington abgereist. Nach dem unglücklich verlaufenen Gespräch hatte er sich von ihr völlig zurückgezogen. Sie hatten sich noch zweimal außerhalb der Arbeit in einem Cafè getroffen, aber beide hatten gemerkt, dass sie einander fremd geworden waren. Dennoch hatte Maria Tränen in den Augen gehabt, als er sie zum Abschied küsste und Lebwohl sagte. Sie wussten beide, dass es ein Abschied für immer war.
Doch viel Zeit ihren wehmütigen Gedanken nachzuhängen, hatte Maria nicht. Denn momentan stapelte sich die Arbeit auf ihrem Schreibtisch. Drei große Prozesse musste sie vorbereiten und als wäre das noch nicht genug, hatte Windsberger sie auch noch in das Vorbereitungsteam für die große juristische Fachtagung, die alljährlich in den Räumen des Amtsgerichts stattfand, berufen. Und so war sie neben dem Aktenstudium nun auch noch damit beschäftigt, Referenten einzuladen und sich durch die Flut von eingereichten Fachvorträgen zu arbeiten. Doch zum Glück hatte sie in Daniela Martenstein, der neuen Referendarin, die jetzt Martins Stelle eingenommen hatte, eine tatkräftige und kompetente Mitarbeiterin gewonnen.
Beide waren sich auf Anhieb sympathisch. Und trotz der Tatsache, dass Maria Danielas Vorgesetzte war, herrschte zwischen ihnen bald schon ein lockerer und vertrauensvoller Umgangston. Daniela war das, was man gemeinhin als eine Traumfrau bezeichnete. Schlank, Beine, die ins Unendliche zu wachsen schienen sowie ein perfekter Busen, zog sie die Blicke der Männer magisch an. Und auch Maria, die außer einer Affäre mit einer Mitschülerin kurz vor dem Abitur, keinerlei Erfahrungen mit Frauen hatte, ertappte sich in den letzten Tagen immer wieder bei dem Gedanken, Daniela zu küssen und zu streicheln. Doch im Augenblick ließ die betriebsame Hektik in ihrem Büro keine Zeit für solche abschweifenden Gedanken zu. Pausenlos klingelte das Telefon und der Aktenstapel auf ihrem Schreibtisch wollte und wollte einfach nicht kleiner werden. Und als wäre es damit noch nicht genug, hatte Windsberger heute Abend auch noch eine außerplanmäßige Sitzung des Vorbereitungsteams anberaumt.
Sie packte ihre Sachen zusammen, da sie nicht vorhatte, nach der Sitzung noch einmal ins Büro zurückkehren und ging nach nebenan, um sich von Daniela zu verabschieden.
"So, ich haue jetzt ab. Bin ja mal gespannt, was da auf der Sitzung besprochen werden soll."
"Na, ja, solange er Dir nicht noch einen zusätzlichen Auftrag aufhalst, kann es Dir ja egal sein", meinte Daniela.
"Da werde ich mich zu wehren wissen", entgegnete Maria. "Und Du, mach nicht mehr so lange, morgen ist schließlich auch noch ein Tag."
"Knappes Stündchen brauch' ich wohl noch und dann hör ich auf. Bis morgen dann, Maria.
"Tschüß, Daniela."
Die Sitzung der Vorbereitungsteams zog sich unendlich lange hin, aber schließlich hatten sie alle Punkte der umfangreichen Tagesordnung abgearbeitet. Maria war gerade dabei ihre Jacke anzuziehen, als sie feststellte, dass sie ihren Autoschlüssel im Büro vergessen hatte. So etwas Dummes, dachte sie und ärgerte sich über ihre Schusseligkeit. Jetzt musste sie doch noch mal den ganzen Weg zurückgehen. Seufzend machte sie sich auf den Weg.
Sie bog gerade in den langen Gang ein, an dessen Ende sich ihr Büro befand, als sie auf einmal überrascht stehen blieb. Ihre Bürotür war offen und durch den Türrahmen fiel ein Lichtschein auf den dunklen Flur. Ob Daniela vergessen hatte, die Tür abzuschließen und das Licht zu löschen, fragte sie sich, als sie langsam näherging. Aber so gewissenhaft wie sie war, konnte Maria es sich nicht vorstellen und selbst wenn, dann hätte der Reinigungsdienst auf jeden Fall die Tür zugezogen. Maria war mittlerweile nur noch ein paar Schritte von ihrem Büro entfernt, als sie Laute aus ihrem Zimmer hörte, die ihr nur all zu vertraut vorkamen. Vorsichtig, jedes Geräusch vermeidend, presste sie sich an die Wand und lugte vorsichtig um die Ecke. Danielas Büro war leer, doch die Verbindungstür zu ihrem Büro stand auf. Nun, offenbar nutzte jemand ihr Büro zu einem kleinen Liebesabenteuer, dachte Maria, die nun vorsichtig nähertrat und einen Blick durch die halb offen stehende Verbindungstür riskieren wollte, um zu erfahren, wer es da miteinander trieb. Sie konnte nur mühsam einen Ausruf der Überraschung unterdrücken, als sie das Paar sah, das sich da miteinander vergnügte. Mit Daniela hatte sie insgeheim gerechnet, aber die zweite Person, die jetzt gerade ihre Finger in den Schoß ihrer Referendarin vergrub, hatte sie hier nicht erwartet zu sehen. Es war Windsbergers Sekretärin, Sonja Zeitlow.
Wie gebannt starrte Maria auf die beiden nackten Frauen, die sich im schummerigen Licht der Schreibtischlampe auf ihrem kleinen Sofa liebten. Daniela hatte sich jetzt breitbeinig hingesetzt und Sonja begann mit ihrer Zunge an ihren Schamlippen entlang zu lecken. Daniela wand und räkelte sich vor Wolllust und ihre prallen Brüste schienen noch weiter angeschwollen zu sein. Mit beiden Händen packte Sonja jetzt ihre Partnerin an den Hüften und zog ihren Schoß näher an ihr Gesicht.
Maria überlegte, ob sie es wagen könnte, einen Schritt näher zu treten, um das heiße Zungenspiel, welches Sonja gleich mit Danielas Klit spielen würde, besser sehen zu können. Aber die beiden war so mit sich beschäftigt, dass sie die Welt um sich herum vergessen hatten und so trat denn Maria einen Schritt in den Raum hinein, sorgsam darauf bedacht, im Schatten zu bleiben, damit man sie nicht sofort erkennen würde.
Ein schwacher Lichtstrahl fiel genau auf Danielas feuchte Möse und Maria sah, wie Sonjas Zunge jeden Tropfen von dem kostbaren Lustnektar aufnahm, der unablässig aus den Tiefen von Danielas Lustquelle emporstieg. Für einen kurzen Augenblick unterbrach Sonja ihre Zungenspiele und griff nach ihrer Handtasche, die sie am Kopfende des Sofas abgestellt hatte. Sie holte einen feuerroten Dildo hervor, dessen Spitze wie die Schnauze eines Delfins geformt war.
"Na, wie wär's damit?", fragte sie und lächelte Daniela herausfordernd an. Statt einer Antwort griff diese nach Sonjas Handgelenk und schob sich den Dildo genüsslich in den Mund. Sie lutschte ein paar Mal genüßlich daran und schaute dann Sonja herausfordernd an, "Viel zu schade um nur daran zu lutschen, los, komm, besorg's mir." Dann richtete sie sich auf und kniete sich in der Hündchen-Stellung auf dem Sofa nieder. Maria Herz schlug wie verrückt vor Aufregung. Daniela musste sie doch jetzt gesehen haben, sie blickte doch genau in ihre Richtung, dachte sie. Aber anscheinend war ihre Mitarbeiterin so konzentriert auf das, was Sonja gleich mit ihr anstellen würde, dass sie ihre Umwelt gar nicht so genau wahrnahm. Und in der Tat stieß Daniela einen tiefen Seufzer aus als Sonja nun den Dildo langsam in ihr nasses Geschlecht schob.
"Oh Gott, tut das gut", stöhnte Daniela, als Sonja begann, den Freudenspender sachte hin und her zu bewegen. Daniela bettelte und flehte sie an, sie möge doch bitte schneller machen, doch Sonja ließ sich davon nicht beirren. Sie hatte ihre eigenen Vorstellungen, wie sie ihre Geliebte zum Gipfel bringen würde.
Maria schaute wie gebannt dem Liebesspiel der beiden Frauen zu. Jetzt konnte sie auch den Unbekannten verstehen, auf dessen Geheiß sie sich in den vergangenen Wochen vor der Kamera exhibitioniert hatte. Ja, es war faszinierend Menschen heimlich beim Sex zu beobachten, wobei sie den Vorteil hatte, dass sie es unmittelbar erlebte und es sich nicht nur auf dem Bildschirm anschaute. Und die Gefahr der Entdeckung gab der ganzen Sache natürlichen einen zusätzlichen Reiz.
Sonja und Daniela hatten in der Zwischenzeit ihre Position verändert. Beide knieten jetzt aufrecht auf dem Sofa. Sonja hatte von hinten ihren linken Arm um Danielas Unterleib geschlungen und presste ihn fest an sich, während sie gleichzeitig mit der linken Hand den Dildo in immer schnelleren Fickbewegungen in Danielas Vagina hin und her stieß. Immer wieder versuchte Daniela Sonjas linke Hand zu ihren Nippeln zu führen, die hart von ihren prallen Brüsten abstanden. Doch immer wieder wies Sonja sie ab. Danielas Lustschmerzen mussten unendlich sein, denn Maria sah, wie sie sich wiederholt auf die Unterlippe biss, um ihren Lustschrei noch ein wenig hinauszuzögern. Maria spürte, wie der Anblick der beiden nackten Frauenleiber, die jetzt enganeinander gepresst, auf dem Sofa sich hin und her bewegten, sie in einen rauschhaften Zustand versetzte. Nichts sehnlicher wünschte sie sich, als jetzt bei ihrem Liebesspiel mitzumachen, mit ihren feuchten Zunge, Daniela von ihren Leiden zu erlösen, ihr diesen einen, einzigartigen Schrei zu entlocken und dann gemeinsam mit ihr das Fötzchen von Sonja zu verwöhnen. Unwillkürlich rückte sie an den Rand des Lichtkreises heran, so dass man sie jetzt jederzeit entdecken musste. Ihr Herz schlug bis zum Halse. Es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, bis Sonja oder Daniela sie sehen würden. Und dann geschah es. Sonja schaute sie direkt an und nach einem kurzen Moment des Erschreckens lächelte sie und forderte Maria mit einer Kopfbewegung auf näher zu treten.
Dieser Aufforderung kam Maria nur allzu gerne nach. Mit ein paar Handbewegungen zog sie sich rasch aus und trat dann vorsichtig, um Daniela nicht aus ihrer Lusttrance zu wecken, näher. Erst jetzt nahm sie den intensiven sinnlichen Geruch wahr, den die beiden Frauen verströmten. Ihre beiden Körper glänzten vor Schweiß und aus Danielas Möse tropfte ihr Nektar. Ihre Erlebnisse mit Drenker hatten Maria gelehrt, wie empfindlich jetzt jede Faser von Danielas Körper sein musste. Die kleinste falsche Berührung würde sie unweigerlich zur Explosion bringen. Und auch sie wollte sich, genau wie Sonja, noch für einen Moment an den sich lustvoll windenden Leib ihrer schönen Referendarin weiden. Und so näherte sie sich behutsam Danielas Bauch und berührte ihn mehrere Male zärtlich mit ihren Lippen. Langsam öffnete Daniela die Augen und blickte in Marias lächelndes Gesicht. Sie streckte ihren Arm aus und fuhr mit der Hand durch Marias Haar.
"Bitte, küss mich, leck mich, mach' mit mir, was Du willst", stöhnte sie mit verzückter Stimme. Und während Sonja Danielas Klitoris weiter mit unendlich zarten, für das menschliche Auge kaum wahrnehmbaren Fingerbewegungen streichelte, glitt Marias Zunge nun auf Danielas Bauch ihren lustprallen Brüsten entgegen. Noch nie hatte ihre Zunge etwas so Einzigartiges gekostet, dachte Maria, als sie einen großen Tropfen Schweiß aufleckte, der zwischen Danielas Brüsten ihre Bauchdecke herunterrann. Wenn schon ihr Schweiß so verführerisch schmeckt, welche Wonne muss es dann erst sein, ihren Nektar zu trinken, fragte sie sich. Immer höher und höher glitt ihre Zunge und hatte bald Danielas Brüste erreicht. Sie schaute jetzt Sonja fragend an. Diese lächelte und nickte leicht mit dem Kopf. Auch sie spürte, dass Daniela nur noch einen winzigen Schritt vom Höhepunkt entfernt war. Langsam richtete sich Maria auf und umfasste mit beiden Händen Sonjas Rücken und zog die beiden Frauen dicht an sich. Dann sammelte sie in ihrem Mund etwas Speichel und ließ einen Tropfen auf Danielas rechten Nippel fallen. Und im selben Moment ließ Sonja ihre Zurückhaltung fallen und steigerte das Spiel ihrer Finger in Danielas Möse zu einem furiosen Finale. Daniela schrie, sie keuchte und stöhnte, wand sich in exstatischen Zuckungen hin und her und diese wurden noch dadurch gesteigert, dass Maria jetzt heftig abwechselnd an ihren Brüsten saugte. Allen dreien lief der Geilsaft aus ihren nassen Mösen, wahllos griffen sie sich zwischen die Schenkel, kneteten ihre Brüste, stöhnten vor lustvollem Entzücken.
Auf einmal spürte Maria, dass sich etwas verändert hatte. Für einen Moment kehrte sie aus dem Nirwana der Lust in die Wirklichkeit zurück. Sie schaute sich um, konnte aber nichts erkennen. Vielleicht hatten ihr ihre überreizten Sinne doch einen Streich gespielt. Sie wollte sich schon aufs Neue in die süßen Tiefen von Danielas Schoß vergraben, als sie noch einmal hinter sich blickte. In der Tür stand Windsberger, der sich jetzt langsam umdrehte und verschwand.
......
Am nächsten Tag war Maria als Referentin zu einer Fortbildungsveranstaltung eingeladen. Mit Mühe und Not haspelte sie ihren Vortrag herunter und war froh, als die Veranstaltung vorbei war und sie nach Hause fahren konnte. Während des gesamten Tages hatte sie immer wieder über die Ereignisse des gestrigen Abends nachdenken müssen. Es kam ihr alles so unwirklich vor, die Liebesspiele mit Sonja und Daniela und dann am Ende das Auftauchen von Windsberger. Unablässig dachte sie darüber nach, welche Konsequenzen Windsberger aus dem, was er gesehen hatte, ziehen würde. Er war so schwer einzuschätzen, dachte Maria. Auf der einen Seite gab er sich immer als strenger, alle Vorschriften und Anweisungen des Ministeriums und der höheren Gerichtsinstanzen exakt befolgender Jurist, andererseits hatte sie auf Kongressen, wenn man des Abends in der Bar zusammensaß hinter vorgehaltener Hand Erzählungen über sein Privatleben gehört, die sie mit den Ohren schlackern ließ. Aber was ging sie das Sexleben ihres Vorgesetzten an. Andererseits könnte es sich als nützliches Verteidigungsargument erweisen, wenn er vorhaben sollte, sie wegen dieser Sache zu versetzen. Nun ja, sich jetzt noch weiter in nutzlose Spekulationen zu verlieren, bringt sowieso nichts, sagte sie sich und packte ihre Sportsachen zusammen, um mal wieder, nach langer Zeit, ihrem Fitnessclub einen Besuch abzustatten.
Als Maria am folgenden Tag das Gerichtsgebäude betrat, erwartete sie eine faustdicke Überraschung. Wie üblich war sie als erstes in die Poststelle gegangen, um sich von Drenker ihre Briefe aushändigen zu lassen und sich mit ihm für den Nachmittag zu verabreden. Eine Woche war sie jetzt schon nicht mehr im Keller gewesen und sie merkte wie ihr die Federspiele und die Dildoficks fehlten. Doch als sie dann vor dem Ausgabetresen stand, trat ihr ein völlig unbekannter Mann gegenüber. Auf ihre verwunderte Frage, wer er denn sei und wo denn Herr Drenker abgeblieben wäre, antwortete dieser, dass er Bandler hieße und der Nachfolger von Herrn Drenker sei, den man kurzfristig, aus Gründen, die ihm nicht bekannt seien, zu einer anderen Behörde versetzt hätte. Maria bedankte sich für diese Auskunft und ging dann zu ihrem Büro. Es war natürlich klar, dass Windsberger dahinter steckte. Offenbar wollte er ihr gegenüber ein Exempel statuieren.
Wie gewohnt saß Daniela schon an ihrem Schreibtisch und hatte sich in einen Gesetzeskommentar vertieft, als Maria das kleine Büro betrat. Sie hatte sich schon die ganze Zeit darauf gefreut, Daniela wiederzusehen. Denn nachdem, was sie miteinander erlebt hatten, konnte sie ihr jetzt unbefangen gegenübertreten, brauchte keine Angst mehr davor zu haben, ob sie die schöne Referendarin umarmen und küssen durfte oder nicht.
Maria legte den Poststapel auf Danielas Schreibtisch, lächelte sie an und sagte:
"Ach Liebes, ich hoffe, ich darf das doch jetzt zu Dir sagen, nachdem Du mich so verwöhnt hast mit Deinen süßen Küssen, ich bin ja so froh, Dich zu sehen."
"Ähm, ja, hallo Maria, ich meine Guten Morgen, Frau Bender", stotterte Daniela und Maria sah wie sie vor lauter Verlegenheit rot wurde.
"Wie, Guten Morgen, Frau Bender, sind wir jetzt etwa wieder per Sie?", frage Maria mit gespielter Empörung und trat auf Daniela zu, um sie zu umarmen. Doch Daniela entzog sich ihr und schaute sie bekümmert an.
"Ja, also, ich hatte gestern, als Du, ich meine als Sie nicht da waren, ein Aufsichtsgespräch mit dem Präsidenten Herrn Windsberger", sagte Daniela mit leiser Stimme. Maria sah, wie ihr die Tränen in die Augen traten und sie sich auf die Unterlippe biss, um vor Verzweiflung nicht laut zu weinen.
"Er hat mich nachdrücklich darauf hingewiesen, dass ich den Kontakt mit Dir auf das rein Dienstliche beschränken muss, andernfalls würde das Justizprüfungsamt mir diese Ausbildungsstation nicht anerkennen. Und Du, ich meine Sie wissen doch auch, dass man alle Stationen anerkannt haben muss, um zum Zweiten Staatsexamen zugelassen zu werden", fuhr sie fort.
Betroffen schaute Maria Daniela an.
"Ich, es tut mir leid, Daniela. Ich weiss, ich hätte Dich und Sonja an dem Abend sofort rausschmeißen müssen, aber ... Nun ja, Du weißt ja selbst, was ich stattdessen getan habe", erwiderte Maria mit leiser Stimme.
So schnell geht das, erst Drenker und jetzt Daniela. Da kann ich ja mal gespannt sein, was mich erwartet, dachte sie.
"Ach ja, bevor ich's vergesse. Herr Windsberger ist heute tagsüber nicht im Hause. Er kommt erst um 18:00 Uhr in sein Büro. Er möchte Sie dann sprechen, das soll ich Ihnen noch ausrichten", sagte Daniela und trat hinter den Schreibtisch und begann die Post zu sortieren.
"Ja, danke, ist gut. Ich würde gerne ....", Maria stockte, sie konnte auf einmal nicht mehr weiter sprechen. Die Traurigkeit überfiel sie so plötzlich, dass sie sich nicht dagegen wehren konnte.
"Was würden Sie gerne", fragte Daniela und man merkte, wie sie sich zwang, möglichst sachlich zu klingen.
"Ach nichts, ist nicht so wichtig", antwortete Maria und ging in ihr Büro. Sie schloss die Tür, setzte sich hinter ihren Schreibtisch und ließ ihren Tränen freien Lauf.
.......
Ein paar Kilometer Luftlinie entfernt saß Erich Windsberger in seinem Penthouse, das er sich nach dem Tode seiner Frau gekauft hatte und schaute nachdenklich auf den Fernsehmonitor. Das funkbasierte Videoüberwachungssystem, das die Techniker des Clubs in Marias Büroräumen installiert hatten, lieferte auch über große Entfernungen hinweg gestochen scharfe Bilder und auch die Tonqualität war von allererster Güte. Hatte er es jetzt vielleicht doch zu weit getrieben, fragte er sich, als er die tränenüberströmte Maria auf dem Bildschirm sah. Das Arrangement mit Sonja und Daniela gestern Abend hatte ja bestens geklappt. Es war übrigens Sonjas Idee gewesen, die offenbar ein Auge auf Daniela geworfen hatte. Und nach Danielas Auftreten zu urteilen, hatte er seine Rolle als strenger Chef recht überzeugend gespielt. Aber vielleicht hatte er Maria ja doch falsch eingeschätzt und sie würde doch nicht den Mut aufbringen, den letzten, alles entscheidenden, Schritt zu wagen. Er spielte jetzt ein Spiel mit hohem Risiko und alles hing davon ab, wie das Gespräch heute Abend verlaufen würde.
Den Nachmittag verbrachte Windsberger mit Musik hören und lesen. Gegen fünf Uhr, die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, machte er sich auf den Weg zum Gericht. Sonja gab ihm noch einen kurzen Bericht über ein paar wichtige Vorgänge, über die er morgen zu entscheiden hatte und packte dann ihre Sachen. Sie verabschiedete sich von Windsberger mit einem innigen Zungenkuss. "Viel Erfolg", flüsterte sie ihm noch ins Ohr, als sie sich aus seiner Umarmung löste und ging.
Windsberger schaute noch einmal kurz auf die Uhr. Fünf Minuten vor sechs Uhr war es. Dann griff er zum Telefon und wählte Marias Nummer.
Anders als Windsberger es erwartet hatte, machte Maria, als sie kurze Zeit später in sein Büro trat, nicht den Eindruck, als ob sie am Boden zerstört wäre. Er versuchte in ihrem Gesicht irgendein Zeichen von Unsicherheit und Schwäche zu entdecken, aber sie hatte die Krise vom Vormittag offensichtlich überwunden und schaute ihn so wie immer mit freundlicher Aufmerksamkeit an.
Nachdem sie in einem der bequemen Besuchersessel Platz genommen hatte, ging Windsberger zu einem Aktenschrank und entnahm ihm eine Flasche Rotwein und zwei Gläser. Er stellte sie auf den kleinen Tisch vor der Sitzgruppe und bemerkte dann mit einem leichten Lächeln, während er die Flasche öffnete, "Ich weiss, dass ich jetzt gegen das von mir aufgestellte Alkoholverbot in den Diensträumen verstoße. Aber besondere Umstände erfordern meines Erachtens einen gewissen Rahmen und ich hoffe, Frau Bender, dass Sie mir diese Regelwidrigkeit nachsehen werden."
"Wenn wir uns gegenseitig etwas vorwerfen wollen, dann dürfte das Trinken von einem oder meinethalben auch zwei Glas Wein, wohl nur eine untergeordnete Rolle spielen", bemerkte Maria knapp.
Windsberger schaute Maria mit einem leichten Lächeln an. Offenbar war sie nicht gewillt vor ihm zu Kreuze zu kriechen. Er setzte sich und schenkte zuerst sich und dann Maria ein.
Schweigend hoben sie ihre Gläser und tranken einen Schluck.
"Nun Frau Bender, Sie können sich bestimmt denken, warum ich Sie um dieses Gespräch gebeten habe", eröffnete Windsberger das Gespräch
"Ich habe meine Vermutungen, würde es aber gerne von Ihnen selber hören, Herr Präsident."
Kommentare
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