Loulou geht an Land


Schambereich

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13.10.2004
Insel der Scham

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Loulou geht an Land...
(Ponta Delgada, Azoren 2004, bei Mike)

Die sind ja alle nackt hier, die Frauen, Wer zwingt sie denn dazu?,
was haben die Alle verbrochen ?

Ich, Karin war wieder hellwach und hatte Loulou an Deck aufgefangen.
Nichts und Niemand, sagte ich ... oder besser gesagt: Das Gesetz!
Auf dieser Insel sind seit1740, also seit 264 Jahren alle Frauen nackt.
Einfach so, früher war das kein Thema.
Damals war hier der Nachwuchs knapp, so, wie heute zum Beispiel in Deutschland,
und die Leute hier haben sich halt überlegt, dass es zum Beispiel völlig sinnlos ist,
wenn ein impotenter Mann mit einer gesunden Frau zusammenlebt
oder wenn eine Frau, die keine Kinder kriegen kann,
mit einem potenten, zeugungsfähigem Mann zusammenlebt.
Und keiner kann wechseln, keiner kann den blöden Zustand beenden, ohne sich der Rache der Anverwandten auszusetzen, wie das zum Beispiel in Ländern mit Geburtenüberschuss,
wie zum Beispiel Italien und Spanien oder im Balkangebiet üblich ist.

Damals, nach dem Vulkanausbruch gab es gerade mal 12 Männer und 9 Frauen auf der Insel!
Und die 9 Frauen waren alle über 35! Und verheiratet!
4 davon mit alten oder impotenten Männern!
Von den verbleibenden 5 konnten 2 keine Kinder mehr kriegen!
Blieben 3 übrig. Zwei davon geschlechtskrank.

Da waren dann sieben gesunde Frauen auf 9 Männer geblieben.
Wie sollte man das Problem beherrschen?
Sobald sich Diese mit einem der Männer einließen, riskierten sie, dass entweder ihr Mann oder sie selbst, oder beide der Rache zum Opfer fielen. Ihre Kinder eingeschlossen.
Und die Syphilis konnte jederzeit noch die letzten Frauen befallen!
Das wäre das Ende der Insel und ihrer Bevölkerung gewesen!

Damals wurde hier auf der Insel beschlossen, dass Frauen ihren Körper nicht mehr verbergen dürfen, damit die ersten Anzeichen von Syphilis oder Schwangerschaft von jedem sofort erkannt werden können.
Damals war das lebenswichtig!

Wollen die Deutschen das jetzt auch einführen, so ein Gesetz?
Kann ich mir kaum vorstellen, wohl eher die Franzosen oder die Holländer
oder die Dänen!
Schade! Und was ist heute auf der Insel los?

Na ja, es kamen über die Jahrhunderte immer wieder Reisende hierher.
Meistens verschwiegen sie, was sie gesehen und erlebt hatten,
um sich nicht dem Verdacht der Sodomie auszusetzen.
Aber in geheimen Zirkeln, Bekanntenkreisen und elitären Abendgesellschaften kursierten längst Bilder und Geschichten von Shame-Island und deren freizügigen Bewohnerrinnen.

Die berühmteste Blume von Shame-Island war ja bekanntlich die große Josephine Baker, die in Paris und in Berlin nur mit Mühe und gegen ihren vehementen Widerstand dazu gebracht werden konnte, bei ihren wilden Tänzen wenigstens um ihre nackten Hüften einen Kranz von Bananen zu tragen, und auch das nur, weil diese Bananen einen heimatlichen Duft ausströmten.

Oui, von der abe isch auch geört! Madam Josephine war ja bei uns in la France in der Resistance, im Widerstand, und dann at sie elternlosen Kindern geolfen...

Genau, das hat sie Alles von ihrer Heimat mitgebracht, das ist hier auch Gesetz! Kinder ohne Eltern werden hier von Allen, von der Gemeinschaft versorgt.

Loulou hatte sich inzwischen mit meiner Hilfe wieder von den eisernen Schäkeln in ihrer Brust und von dem männerhandbeschliffenen Pflock aus ihrer schwarz befransten Körpermitte befreit.
Nie werde ich ihr wollüstiges Stöhnen und das schmatzende Geräusch vergessen, das gerade diesen Moment begleitete.
Sei es nun bedingt durch religiöse Verzückung oder einfach körperliche Lustempfindung...

Sag mal Karin, wie fühlst du disch?

Ehrlich gesagt, beschissen!

Loulous Frage hatte mich wieder voll in die Gegenwart versetzt.
Mein Blick streifte zum zweiten Mal die Menschenmenge am Ufer.

Jede Menge Männer in Badehosen oder Shorts, mit und ohne Beulen daran, standen dicht am Kai und beobachteten grinsend jede Frau, die splitternackt und vorsichtig über die Gangway ans Ufer balancierte.
Manche hatten ungeniert beide Hände oder eine Hand in der Hose und bearbeiteten sichtlich genussvoll den heißen erregten Inhalt der Selbigen.
Zwischen unserem Schiff und der Kaimauer schwammen prustend und schimpfend Diejenigen, die von den Nachdrängenden ins Wasser gestoßen worden waren.

Die Blicke waren ausschließlich auf schwabbelnde, wippende, baumelnde Brüste
und zwischen die Oberschenkel gerichtet.
Wegen des ständigen Schwankens der schmalen, angeseilten, abschüssigen Gangway waren die nackten Frauen gezwungen, breitbeinig und mit vorgerecktem Bauch an Land zu tapsen.
Oben auf seiner Brücke griente unser Käptn gelangweilt.

Die Neuen mussten erst mal Spießruten laufen...
Das ist wohl überall so Sitte in der zivilisierten Welt.

Gerade, als ich mir dieses Bild mit gemischten Gefühlen betrachtete,
fühlte ich an meiner nackten rasierten Muschi
eine unsicher suchende Hand und zuckte zusammen.

Karin, du tropfst!

Michel war wieder aus seiner Ohnmacht erwacht.

Die größte aller meiner Ängste in partnerschaftlicher Hinsicht war schon immer die Angst vor der unkontrollierten Abgabe von diversen Körperflüssigkeiten
in heiklen Situationen.
Das reichte von einfachem Schwitzen über sexuelle Erregung und Menstruation bis hin zu in mehr oder weniger weiter Ferne liegender Harninkontinenz.

Michel lag genau unter meiner feuchten Nacktschnecke und hatte tatsächlich ein paar Tropfen von dem Schweiß abgekriegt, die mir bei der Befreiung von Loulou in der Hitze der Erregung, der Arbeit und der unvermeidlichen Scham im Bewusstsein meiner Nacktheit vor den Augen der Männerversammlung am Kai abgegangen waren. Zum Glück nichts Anderes!

Zwar wusste ich, dass ihn die bei mir obligatorische, plötzlich eintretende Flutkatastrophe infolge höchster sexueller Erregung jedes Mal so glücklich macht, dass seine Augen leuchten und er mich zum nächsten Juwelier schleppt...

...aber diesmal hatte er ja wirklich keinen Anteil daran. Er war ja ohnmächtig!

Michel blickte uns zwei nackte, schwanzlose Feuersalamander von unten mit verdrehten Augen an und begann, sich die Hose auszuziehen. Eine ganz normale Reaktion für einen Mann in dieser Situation, dachte ich.

Loulou war da anderer Meinung.

Michel, isch glaube niisch, dass das jetzt rischtisch ist! Wir müssen jetzt von diese Schiff!
Wir müssen über die schmale Brett an Land1 ol die Koffer, Michel!

































Kommentare

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