Traum III
Kurz vor acht saß Steffen auf der Parkbank, rauchte eine und wartete auf Sabine. Ihrem ganzen Verhalten nach, schien sie langsam zu merken, wie die Welt tatsächlich aussah. Bisher war sie eine etwas ruppige, manchmal recht vorlaute junge Frau gewesen, und das mochte er. Die Art, wie sie sich jeden Mittag, wenn er in der Pause schnell seinen Hund spazieren führte, mit ihrer Clique in Szene setzte, wie sie ihn jedesmal ansah und sich nicht traute, ihn anzusprechen. Jedesmal dasselbe Spiel, wenn er möglichst schnell auswich, weil er einfach nicht verantworten konnte, solange sie nicht bei vollem Bewußtsein war, mit ihr ausugehen oder vielleicht sogar eine Beziehung mit ihr anzufangen.
Die meisten Frauen, die rückgeführt wurden, passten sich zwar sehr schnell an die veränderten Umstände an, fanden es total geil und viel lockerer so, manche erlitten aber auch einen regelrechten Schock, wenn sie erfuhren, daß ihre Freunde bei dem Betrug involviert waren, und daran wollte er garantiert nicht teilhaben. Er hatte 2005, nach der Einführung der neuen emanzipatorischen Gesetzgebung erlebt, wie seine damalige Freundin zuerst ihn und dann das Land verließ, das war schlimm genug. Sie lebte jetzt irgendwo in einem der handvoll Staaten, die toleriert von der Feministischen Liga liberalere Gesetze hatten. Er selbst konnte damals nicht mit auswandern, weil er mitten in der Ausbildung steckte und weil er den "Neuen Feminismus" auch irgendwie geil fand. Alle Frauen komplett nackt, das war schon nach seinem Geschmack. Als Frau galt man übrigens erst mit 16 Jahren, an diesem Tag fand meistens eine öffentliche Zeremonie statt, in der die Frau durch Verbrennung ihrer Kleidung eine eingeschränkte Volljährigkeit erlangte.
Etwas befremdlicher waren für ihn dann die in kurzer Folge hintereinander erlassenen Rasur- und Make-Up-Verbote sowie die Hygienebestimmungen. Das vertrug sich irgendwie nicht mehr mit einem emanzipatorischen Ansatz, sondern degradierte die Frau doch eigentlich zu einem bloßen Naturwesen, zu einem Höhlenmenschendasein gewissermaßen.
Seine Kollegin Madeleine erklärte ihm jedoch in einem Gespräch, solange die medizinische Versorgung sichergestellt sei, lebe es sich wesentlich bequemer, wenn man lediglich die Zähne putzen muss, um ausgehfertig zu sein. Auf die Frage, ob sie sich nicht häßlich fühle, meinte sie, das sei doch das fairste System, das es gäbe. Alle nackt, alle behaart, alle ohne Schminke und Parfüm. Keine Chance, etwas zu verstecken, etwas zu betonen, sich als "etwas besseres" zu fühlen. Die einzigen, die das taten, machten sich ohne es zu wissen zum öffentlichen Gespött, wenn sie nicht vorhandene schicke Stiefel, die neuen Jeans oder sonstwas präsentierten. Da es allerdings nicht im Sinne der Feministischen Liga war, Frauen dauerhaft zum Gespött zu machen, entschloß man sich, die anfangs als aufrührerisch eingestuften Frauen ab dem Zeitpunkt, an dem es kein Zurück mehr gab, wieder in die Realität zu bringen.
Heute Mittag hätte er zumindest fast laut losgelacht, als Sabine meinte, sie würde heute abend etwas passendes anhaben, die Zeiten in denen Frau etwas passenderes als nahtlose Bräune trug, waren seit Jahren vorbei. Irgendwie tat ihm das fast leid. Manchmal schaute er sich alte Filme oder auch Magazine an, doch inzwischen fand er es manchmal geradezu ekelhaft, eine der haarlosen Bikinischönheiten seiner Jugendzeit zu sehen.
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Kurz vor acht warf Sabine einen kritischen Blick in den Spiegel. Wie nicht anders zu erwarten, hatte sie in ihrer ganzen Wohnung nichts tragbares gefunden. Schmuck war anscheinend gestattet, aber nur nach sehr strengen Vorschriften und zu bestimmten Anlässen. Da sie aber ohnehin keinen Besaß, ersparte sie sich genauere Recherchen zu diesem Thema. "Mann, meine Haare, die sind am schlimmsten!" meinte sie sichtlich frustriert und versuchte, ihre wirre Mähne mit den Händen irgendwie in Form zu bringen. "Da ist ja mal kein Schnitt drin, ich war doch letzte Woche beim Friseur..." - "Ja was glaubst du wohl, was beim Friseur abgeht" lachte Bettina. "Waschen mit Leitungswasser, danach sitzt man ne Ewigkeit sinnlos herum, während der Frisör so tut, als ob er arbeitet. Mit einem Kamm kommst du da ja nicht mehr durch, und wenn du sie abschneidest, solltest du schon mal wissen, wohin du auswanderst."
Das war ein Hoffnungsschimmer, man konnte auswandern! Wenn einem die Schmuddelei zuviel wurde, konnte man woanders hin. Dann würde ja vielleicht noch alles in Ordnung kommen. Andererseits hatte ihr "neues" Spiegelbild doch irgendwie seinen Reiz. Schlanke 1,73 mit einer perfekten Taille und einem wohlgeformten Hintern, herrliche Brüste mit Nippeln, die nur danach riefen, daß jemand an ihnen herumknabberte, ein klassisch geschnittenes, ernstes Gesicht mit großen dunkelblauen Augen. Im Kontrast dazu dann eine nicht so zu nennende "Frisur" aus schwarzen Haaren, die etwa Schulterlang irgendwie vom Kopf hingen und in Ermangelung eines Haargummis oder anderer Accessoires nicht zu bändigen waren; dazu dichte Achselhaare, die auch wenn die Arme einfach seitlich am Körper anlagen noch sichtbar waren, ein dichter Mösenbusch sowie relativ moderat behaarte Unterschenkel. Wenigstens waren ihre unlackierten Nägel kurz zurechtgefeilt, French Manicure hatte sie aber irgendwie anders in Erinnerung. Ach scheiß doch einfach drauf, dachte sie bei sich, wenn ich Steffen so gefalle, kann ich's wenigstens versuchen. Sie schnappte ihre Handtasche (die Feministinnen schienen keine völligen Unmenschen zu sein), packte Geld, ihr Handy und Kippen ein. "Dann wollen wir mal schauen, wie cool ich wirklich bin..."
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Sabine war was besonderes, darüber war er sich von dem Moment an klar, als er sie das erste Mal gesehen hatte. Auch jetzt enttäuschte sie ihn nicht, wie sie lässig den asphaltierten Waldweg auf die kleine Parkbank zuschritt, einen letzten Zug von ihrer Zigarette nahm, sie auf den Boden schnippte und mit einem nackten Fuß austrat. Wenn sie nun noch gar nicht in der Realität war, dann musste er das Date irgendwie schleunigst abbrechen. Verdammt, er war sich einfach nicht sicher, schon heute Mittag nicht. "Und, wo gehen wir hin? Wie findest du mein Kleid?" stellte sie sich vor ihm in eine Modelpose. Das war so grotesk, er hasste das.
"Schön, ist das neu?" fragte er und überlegte, wie er sich dünnemachen konnte.
"Ja, das habe ich ganz neu. Ist momentan der letzte Schrei und dazu noch kostenlos." Sie lachte. "Das nennt sich Haut Couture, Bär und Achsenwolle, und ich hoffe, daß es dir gefällt, weil was anderes gibts ja nicht..." Er war erleichtert, sie nahm das Ganze anscheinend mit Humor. "So neu ist das ja auch nicht, das hast du doch seit ich dich kenne jeden Tag an." antwortete er mit einem unverschämten Grinsen. "Zum Glück weißt du das jetzt auch, sonst wäre ich gegangen." - "Im Ernst? Du hättest dich nicht heimlich über mich lustig gemacht?" - "Dazu bist du zu hübsch." - "Du findest mich tatsächlich hübsch? Ich meine: So?"
"Ja" flüsterte er heißer. Sie setzte sich auf seinen Schoß und hielt ihm eine verschwitzte Achsel ins Gesicht. Er spürte die nassen Locken auf seiner Nase und den Backen. "Ich hab' mich extra nicht geduscht für dich." meinte sie verführerisch. "Du hast wirklich Nerven," antwortete er und sog ihren intensiven Geruch ein. "Weißt du, Spermaduschen oder Golden Showers dürfen von Frauen jederzeit öffentlich in Anspruch genommen werden."
Diese Regelung existierte tatsächlich, er hatte es allerdings eher scherzhaft gemeint, und auch, um ihre Tabugrenzen anzutesten. Allerdings biß er sich im gleichen Moment auf die Lippen, sie war ja noch ein Neuling in der Realität.
"Im Moment würde es mir reichen, wenn du mich so richtig durchfickst - ich meine, hallo, ich hüpf hier schon wer weiß wie lange nackig durch die Gegend und merke das jetzt endlich, was glaubst du, wie geil mich das macht?" - "Es freut mich, daß es dich geil macht, angezogen und rasiert wärst du nicht die heiße Frau, die jetzt hier auf meinem Schoß sitzt." Er küßte sie intensiv auf den Mund, sie erwiderte den Kuß, schlang sich eng um ihn, hüllte ihn in eine Wolke aus weiblichen Lockstoffen. Sein Schwanz war schon seit ihrer Ankunft hart wie Granit, er wollte, er musste unbedingt diesen animalisch-wilden Körper penetrieren, er hielt es nicht mehr aus, er drehte sie sanft um, öffnete seine Hose und nahm sie von Hinten. Sie ging auf dem Asphalt in die Knie, stützte sich mit den Händen am Boden ab und genoß diesen Rausch der Vereinigung mit diesem tollen Kerl, den sie eigentlich noch gar nicht richtig kannte. Aber sie wußte es, er war der Richtige, für ihn würde sie sogar hier bleiben, so hübsch und haarig.
Nach einem heftigen Orgasmus, den dieser harte Fick bei ihr auslöste, zog er sich zurück. Er war noch nicht gekommen, sehr gut, sie wollte einen Mann mit Stehkraft. Begierig packte sie seinen pulsierenden Schwengel, wichste und leckte ihn abwechselnd. Schließlich kam er stöhnend in ihr Gesicht und auf ihre Titten.
"So, geduscht wäre ich dann ja jetzt," lachte sie, während ihr ein Faden Sperma vom Mund troff. "Wohin gehen wir jetzt?"
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Ende?
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