Einseitige Nacktheit (6)
Anfangs war ich mir sicher, dass mir heute ein aufregender Silvesterabend bevorstehen würde. Doch nach einiger Zeit fühlte ich mich doch etwas unwohl und jetzt kamen mir doch Zweifel, ob es so gut sein würde, den ganzen Abend bei den Sannhubers nackt zu verbringen, obwohl das sicher sehr aufregend sein würde. Und was mir zum damaligen Zeitpunkt absolut nicht gefiel, war, dass Inge dies alles ohne mein Wissen arrangiert hatte. Es passte mir auch nicht, dass sie einen derartigen Einfluss gewann. Ich glaube, ich hatte mich doch etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt.
Mein Unwohlsein hatte aber noch einen zweiten Grund: Ich war leicht fiebrig und so kramte ich das Fieberthermometer hervor, welches schließlich 38,1 Grad anzeigte. Dazu kam noch ein leichter Husten, der mich ein bisschen quälte. Roland war zwar etwas enttäuscht, doch auch er fand, dass ich mit Fieber nicht den ganzen Silvesterabend textilfrei verbringen sollte. Vielmehr meinte er, dass ich unseren Hausarzt aufsuchen sollte, damit mir dieser ein Medikament verschreibt. Ob der wohl am Silvestertag, noch dazu an einem Sonntag, seine Ordination geöffnet hat? Vielleicht hat er Notdienst, meinte Roland und nahm das Telefon, um ihn anzurufen. Glück gehabt, mein Mann konnte Dr. Huber (Name von mir geändert) tatsächlich erreichen. Wie zu erwarten war, hatte er seine Praxis zwar geschlossen, doch lag seine Wohnung über den Ordinationsräumlichkeiten und so sagte er, dass wir am Nachmittag vorbeischauen könnten. Roland kannte unseren Hausarzt seit vielen Jahren und so war dieser auch recht zuvorkommend. Roland hat dann auch noch Inge angerufen und ihr gesagt, dass ich eine Grippe habe und wir deshalb am Abend nicht dabei sein könnten. Sie war offenbar etwas enttäuscht, doch das war mir ziemlich egal.
So schlecht ging es mir nun auch wieder nicht, sodass ich ruhig auch alleine zu Dr. Huber fahren hätte können, doch Roland bestand darauf, mich zu begleiten. Ich denke, er zweifelte daran, ob es mir wirklich so schlecht ging, dass ich den Abend nicht bei den Sannhubers verbringen konnte.
Dr. Huber war auch nicht mehr der jüngste, wohl schon um die 60, aber er hatte eine sympathische Ausstrahlung. Roland kannte ihn seit vielen Jahren und so waren die beiden auch per Du. Auch mich redete er beim Vornamen an.
Während wir unsere Wintermäntel an der Garderobe aufhängten, sagte Dr. Huber: „Nun, wo brennt’s?“
Roland: „Birgit hat erhöhte Temperatur, vielleicht kannst Du sie Dir mal kurz anschauen?“
Der Arzt: „Aber sicher, kommt weiter und geht schon mal in den Ordinationsraum!“
Nachdem Dr. Huber die Ordination wieder abgesperrt, meine Karteikarte herausgesucht hatte und in den Untersuchungsraum nachgekommen war, sagte er: „Birgit, Du bist auch schon lange nicht mehr hier gewesen!“
Roland: „Dann kannst Du ja Birgit bei dieser Gelegenheit komplett durchchecken!“
Aha, daher wehte der Wind also. Wenn ich schon den Abend platzen lasse, dann wollte mein Mann zumindest zusehen, wie mich Dr. Huber untersucht.
Dieser sagte: „Es ist heute zwar Silvester, aber da wir uns schon so viele Jahre kennen, mache ich eine Ausnahme!“
Er holte nun einen Plastikbecher, drückte mir diesen in die Hand und bat mich zwecks Urinprobe auf die Toilette.
Als ich nun mit dem Becher zurückkam, nahm er diesen und überprüfte mit dem Teststreifen, ob im Urin Auffälligkeiten zu entdecken waren. Es war alles OK, doch dann sagte er: „Birgit, wenn Du Dich jetzt bitte ausziehen würdest!“
Natürlich war klar, dass ich mich freimachen musste, aber es war ziemlich überraschend, als er dann noch hinzufügte: „Am besten ist, Du ziehst Dich gleich ganz aus!“
Ich leicht verunsichert: „Also auch Slip und BH?“
Dr. Huber: „Birgit, ich muss Dich schon nackt sehen!“
Das war diesmal komplett neu, denn ich musste mich bei Dr. Huber noch nie ganz ausziehen und das war diesmal sicher etwas übertrieben. Wenngleich ich nunmehr an einseitigen Nacktsituationen Gefallen gefunden habe, war es diesmal etwas anders, weil ja nicht ich es war, die diese Situation herbeiführte und weil ich mir absolut gewiss war, dass ein vollständiges Entkleiden ganz und gar nicht nötig war. Es schien, dass der Arzt mehr von mir sehen wollte als nötig, denn wozu musste ich mich schon jetzt komplett entkleiden? Ich war diesmal schon etwas beschämt, doch war es ja auch eine gute Gelegenheit, einseitige Nacktheit zu erleben. Vielleicht hatte Roland dem Arzt sogar einen versteckten Tipp gegeben?
Wie dem auch sei, ich entblätterte mich nun in Gegenwart von Dr. Huber und meinem Schatz. Da ja Winter war, musste ich ziemlich einiges ablegen und während ich mich also nun auszog, sagte Dr. Huber zu meinem Mann: „Wenn ich Deine Frau schon durchchecke, dann mache ich das gründlich und dann muss ich leider darauf bestehen, dass sie ganz nackt ist!“
Ich zog mich also vollständig aus und als ich nun entblößt vor beiden dastand, sagte Roland: „Du solltest auch den Schmuck ablegen!“
Ich verstand diesen Hinweis und legte nun auch Halskette, Ring und Uhr ab. Mehr trug ich an diesem Tag nicht und so war ich nun splitterfasernackt. Das war eigentlich eine ganz klassische Nacktsituation: Nackte Frau vor angezogenem Arzt und das in Gegenwart meines Mannes. Ich merkte, dass das Roland sehr gefiel und auch mich überkam wieder dieses ominöse Prickeln. Diesmal war es sogar noch interessanter, zumal ich ja vom Arzt ausgefordert worden war, mich ganz auszuziehen. Was nun folgte, war eine ganz gewöhnliche Untersuchung, nur mit dem Unterschied eben, dass ich eben die ganze Zeit über komplett ausgezogen war. Es ist sicher müßig, hier den Ablauf und alle Details zu schildern, denn Arztgeschichten sind im Internet mehr als genug zu finden. Ich denke, es kann sich jeder ausmalen, wie die Untersuchung abgelaufen ist.
Für mich gab es drei sehr bemerkenswerte Punkte: Das erste war, dass ich mich ganz ausziehen hatte müssen und erstmals – außer bei mir im Badezimmer – vollkommen nackt auf einer Waage stand. Und das vor dem Arzt und meinem Mann. Das zweite war, dass ich erstmals während einer gesamten Untersuchung total unbekleidet war und dabei jede Stelle meiner Körpers unter die Lupe genommen wurde. Und auch der dritte Punkt erscheint mir sehr interessant: Der Arzt hatte es überhaupt nicht eilig, die Untersuchung zügig voranzutreiben, ganz im Gegenteil, denn zwischen den einzelnen Untersuchungsschritten führten wir regelrecht eine Plauderei.
Für mich war bislang ein Arztbesuch eine stinknormale Sache und schon gar nicht hätte ich etwas Prickelndes daran finden können, schon gar nicht beim Frauenarzt. Hier musste ich bisher immer nur jene Stellen entblößen, die gerade untersucht wurden. Und auf dem berühmten Stuhl durfte ich sogar meinen Rock anbehalten. Wahrscheinlich denken viele Männer, dass sich eine Frau beim Arzt, insbesondere beim Gynäkologen, immer ganz ausziehen muss. Ich hatte bisher fast immer die Erfahrung gemacht, dass die meisten in diesem Punkt sehr behutsam und dezent vorgehen. Ich weiß jedoch aus Gesprächen mit Kolleginnen und Freundinnen, dass es auch bei uns in dieser Stadt hier einige Frauenärzte der alten Schule gibt, die auf eine vollständige Entkleidung bestehen.
Diese nun erlebte Untersuchung barg auch für mich etwas ganz Ungewohntes in sich, nämlich ganz unbekleidet vor einem Arzt zu stehen. Und das war mir gar nicht unlieb und je mehr ich merkte, dass meine vollständige Nacktheit ganz und gar nicht notwendig war und Dr. Huber meinen Anblick genoss, desto aufregender war das für mich. Irgendwie war ich peinlich berührt, dass mir diese Situation Spaß machte und sich in meine Erlebnisse der letzten Monaten einreihte. Das mit der von Inge geplanten Silvesterparty wäre mir nun doch zu heftig gewesen, sodass ich ganz froh darüber war, dass wir unsere Teilnahme abgesagt hatten.
Nachdem ich wieder angezogen war, gab mir Dr. Huber einige Medikamente gegen Erkältungskrankheiten und Roland fuhr mich sogleich nach Hause. Er ließ mir ein Erkältungsbad ein, streifte meine Bekleidung ab und half mir galant in die Badewanne. Er sagte dann, dass er noch einige Besorgungen machen müsse, aber das hielt ich für ziemlichen Blödsinn, denn es war ja immerhin Silvester, noch dazu ein Sonntag. Welcher Laden hätte denn überhaupt geöffnet. Roland kam aber bald zurück, hielt in der einen Hand einen Strauß rote Rosen und in der anderen eine Flasche Champagner.
Dann sagte er: „Birgit ich liebe Dich, weißt Du das?“
Ich nickte: „Ja, mein Schatz! Ich Dich noch mehr!“
Roland: „Du legst Dich jetzt ins Bett und Du wirst jetzt gut schlafen! Kurz vor Mitternacht wecke ich Dich!“
Er wickelte ein großes Badetuch um meinen Körper, trocknete mich liebevoll ab und brachte mich dann zu Bett. Er ließ die Rollläden herunter und reichte mir noch ein Glas mit einer aufgelösten Brausetablette. Liebevoll wickelte er mich in die Bettdecke, gab mir einen Kuss und drehte das Licht ab. Ich war rundum glücklich, denn ich genoss es unheimlich, wie mich Roland umsorgte. Obwohl ich an diesem Tag erkältet war, aber diesen Tag möchte ich nie missen.
Es war kurz vor Mitternacht, als mich Roland weckte. Ich hatte tief und fest geschlafen und ich denke, dass mir das gut getan hat. Roland hatte mir auch schon etwas zum Anziehen hergerichtet. Ich fühlte mich jetzt wieder recht gut, stand auf, zog mir die hergerichteten Sachen an. Durchs Fenster hörte man den Lärm von draußen. Es war kein Straßenlärm, es waren Knallkörper und die Stimmen der Leute, die auf der Straße waren, um das neue Jahr zu begrüßen. Nachdem ich mich angezogen hatte, reichte mir Roland noch eine Daunenjacke und Pelzstiefel. Er hatte bereits zwei Gläser Champagner hergerichtet und den Fernsehapparat eingeschaltet. Wir standen auf der Terrasse und gemeinsam zählten wir die Sekunden bis Mitternacht herunter. Jubel auf der Straße, Mitternacht, Prosit 2007. Roland reichte mir das Champagnerglas und stieß mit mir an: „Alles Gute Liebling!“
Wir schauten noch einige Minuten dem Feuerwerk zu, aber wegen meiner Erkältung gingen wir ziemlich rasch wieder hinein ins Wohnzimmer. Wir sahen uns verliebt an wie damals, als er mir den Heiratsantrag gemacht hatte. Roland sagte: „Diese Silvesterparty wäre für Dich natürlich sehr spannend gewesen und für mich eigentlich auch. Ich hoffe, Du bist nicht zu traurig, dass wir nun zu zweit hier im Wohnzimmer sitzen!“
Ich: „Macht doch nichts, dieser Nachmittag war auch sehr spannend. Ich habe es sehr genossen, dass ich mich ganz ausziehen musste und Du zugesehen hast, wie mich Dr. Huber untersucht hat!“
Roland etwas kleinlaut: „Ich muss Dir etwas gestehen. Als Du gerade in der Toilette gewesen bist, habe ich Dr. Huber gesagt, dass es Dir nichts ausmachen würde, wenn Du während der Untersuchung nackt bist! Ich kenne ihn ja seit vielen Jahren und er hat meinen Hinweis sofort kapiert!“
Der Verdacht, den ich gehegt hatte, bestätigte sich nun und ich war Roland dafür sogar dankbar: „Roland, es war irr spannend!“
Mein Mann: „Ja, das habe ich gemerkt. Es war für mich genauso aufregend!“
Roland hatte mich in diese einseitige Nacktsituation gebracht und dafür war ich ihm sogar noch dankbar. Ja, mein Mann verstand mich und das machte mich sehr glücklich. Roland nahm mich liebevoll in seine Arme und wir küssten uns innig. Er trug mich wieder ins Schlafzimmer, zog mich aus und wir feierten Silvester auf unsere Weise. Das Feuerwerk draußen auf der Straße interessierte uns überhaupt nicht mehr, denn wir wollten nur noch uns. Roland war noch nie so leidenschaftlich und zärtlich zugleich. Es war nur wirklich die Krönung dieses Silvesters. Das war für mich das schönste Neujahr, das ich je erlebt hatte. Wir hatten nicht groß gefeiert und doch war das alles einfach unglaublich. Diese Untersuchung bei Dr. Huber war ganz einfach nach meinem Geschmack und dann folgte noch diese unbeschreibliche Nacht. Roland und ich waren uns absolut einig, dass sich das wiederholen sollte. Und seither begleitet mich mein Mann zu jeder Untersuchung, bei der eine solche Situation entstehen könnte.
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