FKK-Party I


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07.06.2008
CMNF

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Bisher war der Abend ein einzige Enttäuschung. Da war vollmundig angepriesen worden : "Heute FKK-Party. Jede Nackte erhält freien Eintritt und kostenlose Getränke" und nun stand er in seiner Stammdisco und bekam totzdem nichts zu sehen. Das Publikum bestand aus den gleichen Leuten wie sonst auch immer, viele sehr hübsche, aber eben auch sehr konservative junge Frauen und ihre Freunde - und natürlich war keine einzige bereit, die Hüllen fallen zu lassen. Auch Manuela und Carmen, seine beiden Klassenkameradinnen aus der Berufsschule, hatten lieber brav Eintritt bezahlt.

Das hätte Carsten sich eigentlich denken können, daß er weder die beiden, noch die kleine Italienerin aus der Eisdiele, in die er so höllisch verknallt war, nackt zu Gesicht kriegen würde. Beleidigt genehmigte er sich einen Schluck kühles Bier - und verschluckte sich beinahe.

Etwas abseits war ein zweiter Getränkestand aufgebaut, zusätzlich zur regulären Theke, darüber ein verheißungsvolles Transparent mit der Aufschrift "Absolut Naturist"; und dort bedienten zwei allem Anschein nach völlig nackte Mädels. Genauer gesagt standen sie untätig herum, denn dieser Stand war für die Freigetränke zuständig, die sich niemand verdienen wollte.

"Also wie kann man sich nur für so nen Quatsch hergeben", wetterte Carmen loß. "Haben die die Kohle so nötig, daß die sich hier zum Affen machen müssen?" "Naja, ist ja ne FKK-Party heute" grummelte Carsten. "FKK ist ja eh das Letzte, ich finde sowas total unästhetisch" polterte Carmen weiter "es gibt doch soviele sexy Klamotten und auch Badesachen." "Die sind nicht mal rasiert" konstatierte Moni angewidert "Komm, wir gehen lieber abdancen..."

Sprachs, und Carsten wurde sich selbst überlassen, wärend sich seine Begleiterinnen in die Menge stürzten. Ob die Eisverkäuferin wohl rasiert war? Vorhin war sie kurz an ihm vorbeigelaufen und sah wieder einfach umwerfend aus mit ihren großen dunklen Augen und ihren pechschwarzen Haaren, die sie zu einem nachlässigen Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Aber die beiden Nackedeis waren jetzt im Moment fast noch interessanter. Carsten schlenderte so locker wie möglich in Richtung Getränkestand.

Die beiden Mädels hätten beinahe Schwestern sein können, beide um 1,70 schlank mit braunen Haaren. Die Haare machten Carsten total geil, das war das erste Mal, daß er in Zeiten allgemeiner Enthaarungswut zwei solche buschigen Bären sah. Soweit er erkennen konnte standen die beiden sogar zu ihrem Achselhaar, was einen reizvollen Kontrast dazu bildete, daß sie dezent geschminkt und dem gegenwärtigen Modebewußtsein folgend einige Tattoos und Piercings im Bauchnabel zur Schau trugen.

"Ihr habt heute aber nicht viel zu tun, oder?" fragte Carsten mit einem Lachen. "Wir lassen uns eben von den Herren der Schöpfung bewundern" meinte die Erste, "und von den Mädels verachten" lachte die Andere.

"Ist das nicht unangenehm? Ich meine, ich finde euch total sexy und mutig, aber warum macht ihr sowas?" - "Der Begriff Absolut Naturist sagt dir nichts, oder? Dann erkläre ich dir das Konzept mal kurz:

Vor einigen Jahren wurde in Amerika was neues ausprobiert, im Rahmen eines Projektes zur sexuellen Befreiung der Frau mussten Schülerinnen bei verschiedenen Gelegenheiten auf Kleidung verzichten, meistens im Unterricht. Dank der inzwischen fast weltberühmten Karen Wagner war das ganze ein voller Erfolg, weibliche Nacktheit ist inzwischen in fast allen westlichen Ländern erlaubt. Das Problem ist nur, daß die meisten Frauen - so wie heute abend auch - keine Lust darauf haben, ihre Freiheit auszuleben. Darum wurde in Deutschland die Initiative Absolut Naturist gegründet, die für die Teilnehmerinnen folgendes vorsieht: die Auswahl wird zuällig getroffen, es gilt kein Widerspruch, eine Frau, die die Mitteilung erhält hat sich an das Reglement zu halten. Die erste Regel lautet: Keine Kleidung! also wirklich nichts, nada, vollständige Textilfreiheit immer und überall. Das gilt auch für so private Sachen wie Reizwäsche oder und schließt auch Schuhe mit ein, selbst wenn es nur Flip-Flops sind. Einzige Ausnahme sind Kopfbedeckungen, schließlich will ja niemand einen Sonnenstich. Zweite Regel: keine Rasur! Aufgrund der 68er Tradition und um sich von den Amis abzugrenzen hat man sich in Deutschland auf urwüchsige Weiblichkeit zurückbesonnen, lediglich Damenbärte dürfen entfernt werden."

"Das hört sich hart an, und wie lange lauft ihr jetzt schon so rum und wie lange gilt das?"

"Wir wurden heute mittag dazu bestimmt, weil man zwei Vorzeigefrauen für diese Party gebraucht hat. Das Pojekt selber gilt bis auf weiteres, wahrscheinlich ein paar Jahre, vielleicht auch für immer."

"Naja, die Einhaltung der Regeln kann ja erstens keiner überwachen und zweitens redet ihr sowieso Quatsch, aber die Story hat was. Ich find euch auf jeden Fall süß!"

"Weißt Du, so wie das hier heute abend läuft, haben wir uns noch was einfallen lassen - wirst noch sehen, daß wir keinen Quatsch verzapfen..."


Kommentare

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