Einseitige Nacktheit (2)
Einseitige Nacktheit (2)
Obwohl die Situation ja doch ziemlich peinlich war, konnte ich mir nicht erklären, warum ich es so faszinierend empfunden hatte, splitternackt vor meinem Arbeitskollegen dazustehen. Und dabei war ja sonst nichts, absolut nichts passiert. Ich erzählte meinem Mann Roland nichts davon, denn das hätte er wohl nicht verstanden, wo wir doch ausgiebig Sex miteinander hatten. Ich musste aber immer und immer wieder an dieses Erlebnis denken und ich ertappte mich, dass sich meine Gedanken immer öfter mit diesem Thema auseinander setzten.
Mein Verhältnis zu meinem Arbeitskollegen Harald hat sich nicht geändert, denn nach wie vor wäre es mir nie in den Sinn gekommen, mit ihm ein Verhältnis zu beginnen. Wenn ich ihn sah, musste ich aber unwillkürlich daran denken, wie ausgiebig er meinen Körper kannte. Da er in derselben Filiale arbeitete und ich ihn also täglich sah, kam die Erinnerung an dieses Erlebnis fast jeden Tag.
Auch drei Monate nach diesem Erlebnis beschäftigte mich das noch immer. Nein das ist nicht richtig, eigentlich beschäftigte mich das sogar noch mehr und ich ertappte mich dabei, wie ich überlegte, wieder so eine Situation herbeiführen zu können. Verschiedene Dinge kamen mir in den Kopf: Natürlich könnte ich zu Hause nackt herumlaufen und dann kommt plötzlich ein Besuch, aber dann würde sich jeder Mensch natürlich fragen, warum ich mir nichts anziehe. Aha, die Birgit ist also eine Exhibitionistin! Oder ich gehe unbekleidet zum Postkasten und dann fällt die Haustüre zu; das ist doch Schwachsinn! Und wie sollte ich das meinem Mann plausibel erklären?
Aber ich könnte da doch ein bisschen nachhelfen und das wäre dann auch nicht verdächtig. Ein bis zweimal in der Woche gehe ich ja ins Fitnessstudio und da ist doch jeden Mittwoch Damentag im Dampfbad. Ich habe das Hamam bislang zwar eher nicht aufgesucht und in eine gemischte Sauna oder etwas ähnliches bin ich schon gar nicht gegangen, aber vielleicht findet sich hier eine Möglichkeit. Im Hinterkopf war da auch, dass es einen männlichen Badewart gab, einen recht sympathischen sogar, nämlich Thommy.
Ein bisschen zögerte ich noch, doch nach zwei Wochen des Überlegens entschloss ich mich, nach Absolvierung meines Fitness-Programms nicht bloß zu duschen sondern auch das Dampfbad aufzusuchen. Es war Mittwoch, also Damentag, und ich wusste, dass um 22 Uhr geschlossen wird. Sicher würde gegen 22 Uhr Thommy hier auftauchen, um den Laden dicht zu machen und aufzuräumen.
Natürlich ist es üblich, das Hamam ohne Badeanzug und nur in ein Badetuch gewickelt bzw. mit Lendenschurz aufzusuchen. Und die meisten legen das Badetuch ab, sodass man nackt ist. Ich wartete, bis schon fast keine Damen mehr im Bad zu sehen waren und schließlich war ich allein. Die Uhr zeigte fünf Minuten vor 22 Uhr, also müsste jetzt Thommy hereinkommen, um mich zum Verlassen der Badeanlage aufzufordern. Und tatsächlich, er kam wirklich und sagte: „Birgit, wir machen jetzt zu!“
Und hier auf einer Liege lag nun ich, und zwar vollkommen nackt. Einige Meter von mir entfernt stand nun Thommy am Eingang des Hamam und er trug wie üblich eine weiße lange Hose und ein weißes Shirt. Ich stand nun auf und ging nackt wie ich war auf Thommy zu. Ich verzichtete darauf, mein Badetuch um meinen Körper zu wickeln. Als mich Thommy nun so sah, schaute er mich ziemlich amüsiert an und machte keine Anstalten, sich wegzudrehen oder gar den Raum zu verlassen. Schließlich stand ich splitternackt direkt vor ihm, während er ja vollständig bekleidet war. Das war genau die Situation, die ich mir so gewünscht hatte und die ich so ungeheuer prickelnd empfand.
Ich sagte: „Du, ich geh mich noch abduschen!“
Thommy: „Kein Problem, Du kannst Dich auch noch in den Ruheraum legen, denn es dauert sicher eine Viertelstunde bis ich hier fertig bin!“
Ich ging nun also zur Dusche und kühlte mich ab, denn suchte ich den Ruheraum auf und nahm auf einer dieser bequemen Liegen Platz. Bis jetzt bedeckte ich mich dabei immer mit meinem Badetuch, doch dieses hatte ich nach dem Abtrocknen in den Wäschekorb gegeben. In dem Regal, wo sonst immer die frischen Badetücher lagen, war jedoch keines mehr, denn offenbar waren diese aufgebraucht. Das machte die ganze Sache jedoch nur noch spannender. Im Ruheraum gab es jetzt somit kein einziges Stück Stoff mehr, womit ich mich bedecken hätte können. Ob ich jetzt wollte oder nicht, ich musste ohne Badetuch auskommen. Aber mir war das recht so. Ich lag also vollkommen nackt auf dieser Liege, als nun Thommy nach Beendigung seiner Aufräumarbeiten den Ruheraum betrat.
Er begann nun damit, die übrigen Liegen auf die gleiche Position zu bringen und in Reih und Glied aufzustellen, damit sie für den nächsten Tag geordnet dastanden. Natürlich starrte Thommy auf mich, denn hier eine unbekleidete Frau liegen zu sehen, war für ihn sicher sehr reizvoll. Aber es war auch für mich total spannend, seine Blicke auf meinem Körper zu spüren. Da ich ja immer ohne Schmuck ins Fitness-Studio ging und auch meine Uhr in der Garderobe zurückgelassen hatte, hatte ich nichts an meinem Körper. Das war gut so, denn ich finde, dass man nur so wirklich nackt ist. Und da ich ja auch komplett epiliert bin, musste er wohl auch meine intimsten Detail sehen.
Als er nun die Liege neben mir richtete, sagte er: „Hast Du kein trockenes Badetuch mehr vorgefunden?“
Ich: „Es war keines mehr da!“
Und Thommy: „Birgit, ich hole Dir ein trockenes!“
Das wollte ich gar nicht und so sagte ich: „Das zahlt sich gar nicht mehr aus!“
Thommy stand direkt neben mir, während ich in meiner ganzen Nacktheit vor ihm auf dieser Liege lag. Diese Situation war hoch erotisch, denn er war ja vollständig bekleidet und konnte mich ohne Einschränkung betrachten. Er machte einen verlegenen Eindruck und es war auch sicher für ihn nicht alltäglich, dass eine Frau in den besten Jahren so vor ihm dalag.
Ich hatte mich mit Thommy schon öfters unterhalten und deshalb wusste ich, dass er vor drei Jahren sein Abitur gemacht hatte und jetzt Sportwissenschaft studiert. Um sein Taschengeld aufzubessern, machte er hier diesen Aushilfsjob. Eine Freundin hat er auch. Ich hatte keine Absicht, Thommy zu verführen, denn ich war meinem Mann absolut treu, aber diese Situation übte einfach einen ganz besonderen Reiz aus. Thommy war vielleicht 21 oder 22 Jahre alt, ich hingegen 34 Jahre. Er war also viel jünger als ich. Wenn man nackt vor einer bekleideten Person ist, bewirkt das eine gewisse Unterlegenheit. Durch meine vollständige Nacktheit wurde die auf dem großen Altersunterschied basierende Überlegenheit plötzlich ins Gegenteil verkehrt. Das war so unheimlich süß und ich genoss das unendlich.
Ich fragte Thommy, wie es ihm mit dem Studium geht, und allmählich entwickelte sich eine Unterhaltung zwischen uns. Wir sprachen über dies und das und kamen vom Hundersten ins Tausendste. Ich genoss jede Sekunde unseres Gesprächs und auch wenn ich mich ein bisschen vor ihm schämte, war es eben gerade das, was so überaus prickelnd war.
Wir hatten uns sicher so ein viertel Stündchen unterhalten, doch mit der Zeit musste ich langsam aufbrechen. Ich nahm meinen Garderobeschlüssel, stand von der Liege auf und ging langsam zur Garderobe, und zwar so wie ich war. Thommy begleitete mich dorthin, denn auch er genoss offenbar diese Situation. Inzwischen hatte sich das Fitness-Studio geleert und wir zwei waren die einzigen, die sich noch hier aufhielten. Auf dem Weg zur Garderobe kamen wir am Aufenthaltsraum vorbei, wo ein Getränkeautomat stand.
Ich sagte: „Thommy, ich bin jetzt so durstig geworden, kannst Du mir nicht mit zwei Euro aushelfen? Wie Du siehst, habe ich ja nichts dabei!“
Thommy sah in seiner Geldtasche nach und gab mir ein Zweieurostück. Ich warf die Münze ein und wählte eine Flasche Mineralwasser. Der Badewart tat es mir gleich, und drückte ebenfalls ein Mineralwasser heraus.
Jetzt wollte ich diese Situation voll und ganz auskosten und sagte: „Anziehen kann ich mich später auch, setzen wir uns doch!“
Es standen hier ein paar kleine Bistrotische mit Sesseln und so wie ich war setzte ich mich nun an einen dieser Tische, Thommy ebenso. Da saßen wir nun also, wir beide, und setzten unsere Unterhaltung fort. Ich war wie in Trance, denn so eine Gelegenheit würde sich wahrscheinlich nicht so schnell wieder bieten. Wir redeten, diskutierten, scherzten, lachten. Und ich war die ganze Zeit über vollständig nackt, Thommy jedoch bekleidet. Da er ja eine Freundin hat und er auch wusste, dass ich glücklich verheiratet bin, versuchte er auch nicht, mich anzubaggern. Das wäre ohnedies sinnlos gewesen, denn es war ja nicht meine Absicht, ihn zu verführen. Es ging mir ausschließlich um die einseitige Nacktheit und an diesem Abend kam ich hier voll und ganz auf meine Kosten. Wahrscheinlich ist nicht zu leugnen, dass Thommy ebenso voll auf seine Rechnung gekommen ist.
Schließlich war es schon fast 23 Uhr und nun musste ich mich wirklich auf den Nachhauseweg machen. Ich ging nun in den Garderoberaum, wo ich mich nun wieder anzog. Dann verabschiedete ich mich von Thommy, der mich zum Ausgang führte und hinter mir abschloss. Es war ziemlich spät, als ich nach Hause kam und prompt fragte mich Roland, wo ich denn so lange gewesen sei. Meine Notlüge war, dass ich eine Freundin getroffen habe und mit der noch etwas trinken gegangen sei. Ich habe Roland sonst noch nie angelogen, doch ich konnte ihm doch unmöglich sagen, dass ich im Hamam gewesen bin und mit dem Badewart geplaudert hatte. Und schon gar nicht sollte er erfahren, was für ein besonderes Erlebnis ich hatte.
Ab diesem Zeitpunkt war ich total fasziniert und in den Bann gezogen, dass diese einseitige Nacktheit zwar beschämend war, jedoch auch sehr aufregend sein konnte. Von nun an interessierte mich dieses Thema, wobei mich nicht nur die einseitige weibliche Nacktheit fasziniert sondern auch umgekehrt die einseitige männliche Nacktheit, wobei letztere für mich als Frau nicht so leicht umzusetzen ist.
Ich war recht erstaunt über mich selbst. War ich denn exhibitionistisch veranlagt? Ich denke wohl nicht, denn mich in aller Öffentlichkeit auszuziehen, wäre mir damals sicher nicht in den Sinn gekommen. Bislang hatten sich diese Nacktsituationen eher zufällig ergeben, wenngleich ich mir eingestehen musste, dass ich sie verhindern hätte können, es aber nicht tat oder - wie dieses Mal - sogar etwas nachgeholfen hatte. Jetzt war ich aber auf den Geschmack gekommen, sodass ich mich nun dabei ertappte, wie ich darüber nachdachte, wie ich wieder so eine Situation herbeiführen könnte. Auch spielte ich inzwischen mit dem Gedanken, es meinem Mann Roland zu sagen, doch da hatte ich nun noch gewisse Hemmungen. So weit war ich also noch nicht.
Kommentare
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