Aufruf zu einem neuen Wettbewerb


Schambereich

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19.02.2004
CMNF

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Hallo zusammen.

Da ihr ohne Anreitz wahrscheinlich keine Lust habt Geschichten zu schreiben hier nun ein Anreiz.

Ich rufe einen neuen Wettbewerb aus.

Schreibt Geschichten zum Thema „Nackt zwischen Geschäftspartnern“

Anbei zwei Beispiele die bereits in der ersten Auflage vom Schambereich zu lesen waren.

Demjenigen dessen Geschichte mir am besten gefällt schicke ich auf Wunsch eine CD mit einem Nacktfotoshooting in der Innenstadt.

Verkaufsgespräch Autor: pfundskerl@schambereich.net
"Herr Dr. Kampmann, Frau Söllner wäre jetzt da für Sie.", kam es aus der Sprechanlage. Kampmann, ein vielbeschäftigter Unternehmer in den Vierzigern, antwortete seiner Sekräterin : "Schicken sie sie rein!"
Es klopfte und herein kam Frau Söllner. Eine attraktive, großgewachsene Blondine, Ende 20 mit funkelnden grünen Augen. In Kampmann regte sich Bewunderung und Begehren nach dieser schönen Frau, was aber seine weiterhin geschäftsmäßige Miene überaupt nicht verriet. "Frau Söllner, ich grüße sie. Nehmen sie doch Platz. Was darf ich ihnen anbieten ?" "Nichts, vielen Dank.", antwortete sie kühl. "Ich bedanke mich, daß sie mir die Chance geben, mein neues Produkt vorzuführen und ihnen anzubieten." Ihre Stimme blieb aber unterkühlt und gar nicht so, wie man es von jemandem erwarten sollte, für den es um seine Existenz geht, dachte er sich. "Nun, Frau Söllner, meine Partner und ich sind schon sehr gespannt auf ihr neues Wunderprogramm.", er lächelte, doch sie rührte keinen Mundwinkel. "Ich bin fest davon überzeugt, sie von meinem Programm, in das ich sehr viel Zeit und Geld investiert habe, begeistern zu können. Ich denke, es ist das beste internetgestützte Logistikprogramm, daß es auf dem Markt gibt." "Vielleicht einmal geben wird.", entgegnete er. Ihre Coolness und leichte Arroganz regten ihn langsam auf. "Ich nehme einmal an, um in Serie gehen zu können und einen entsprechenden Vertrieb aufzubauen, brauchen sie das OK ihrer Bank - und um das zu bekommen, brauchen sie höchstwahrscheinlich einen so großen Referenzkunden, wie mich und meine Partner - oder täusche ich mich da ?" "Nein, sie täuschen sich nicht - deshalb bin ich ja hier bei ihnen." Kampmann wurde bei dieser Überheblichkeit in ihrer Stimme und in ihren sparsamen Gesten langsam aber sicher richtig wütend. Erfahrener Geschäftsmann, der er war, ließ er sich das natürlich nicht anmerken, war sich aber sicher, daß sie ihm das bitterlich büßen würde, wenn sie jetzt nicht langsam von ihrem hohen Roß runterkommen würde. "Nun gut, ich bin mir sicher, daß sie uns eine entsprechende Präsentation machen können, damit wir uns entscheiden können, ob ihr Programm für uns in Frage kommt." "Selbstverständlich. Wann paßt es ihnen und ihren Partnern denn?" "Das hängt davon ab, ob wir beide uns jetzt noch über den Preis einig werden. Schließlich sind wir ja ihre Versuchskaninchen - da muß preislich schon noch einiges gehen." "Tut mir leid, aber das sehe ich anders : sie bekommen das Beste, was es gibt und das hat seinen Preis !"
Jetzt hatte sie verloren ! Er war sich sicher, daß sie ihm diese vollkommen unangemessene Antwort teuer bezahlen würde. Er würde sich einen großen Spaß daraus machen, ihre Fassade zu knacken und es sich sogar etwas - ihren Preis nämlich - kosten lassen. So viel war sicher !
"Gut, dann denke ich, wir sehen uns morgen um 14.00 Uhr hier in meiner Firma. Wir werden die Präsentation in unserem Besprechungszimmer abhalten. Sollten Sie noch Hilfsmittel benötigen oder Aufbauten machen müssen, wenden sie sich ruhig an meine Sekräterin, ich werde ihr entsprechende Anweisungen geben." Er stand auf und geleitete sie zur Tür. Daß sie nicht einmal freundlich auf sein vollkommenes Entgegenkommen reagierte, machte ihn nur noch wütender und bestärkte ihn in seinen Racheplänen.
Den gesamten restlichen Tag konnte er sich auf nichts anderes mehr konzentrieren, als zu überlegen, womit er sie treffen könnte - und zwar so, daß sie ihr Gesicht, aber nicht ihre, absolut vorhandene, fachliche Kompetenz verlieren würde.
Es war schon dunkel geworden, als er endlich diebisch grinsend hinter seinem Schreibtisch saß und dann seine Partner anrief, um sie auf die morgige Präsentation vorzubereiten.
Gegen 13.50 Uhr machte er sich mit unglaublicher Vorfreude auf den Weg in´s Besprechungszimmer. Vor der Tür warteten schon seine 3 Partner, die allesamt von einem Ohr zum anderen grinsten. "Hallo Kampmann, altes Haus. Sie ist schon drin." "Meinen sie wirklich, daß das hinhaut ?" "Ich bin schon sehr auf diese Präsentation gespannt !" So wurde er von den anderen begrüßt. "Meine Herren, ich denke, wir sollten jetzt dem Ernst der Sache angemessen, uns diese Präsentation anhören und natürlich ansehen." Sprach´s und ging rein, die anderen hinterher. Frau Söllner hatte schon alles vorbereitet, ihr Skript lag vor ihr auf dem Pult und einige Folien waren griffbereit. "Meine Herren, es freut mich, ihnen mein neuestes Programm ausführlich darstellen zu dürfen und bin mir sicher, daß es sie voll und ganz überzeugen wird." Ihre zur Schau getragene Selbstsicherheit und Arroganz bestärkten ihn nur in seinem Vorhaben.
"Gut, gut. Wenn sie dann bitte anfangen möchten." Das war alles, was er sagte.
Sie begann mit einer Einleitung über die Geschichte der Logistik und wie das Internet immer wichtiger wird, in der heutigen Geschäfstwelt. Dann legte sie einige Statistik-Folien auf, mit denen sie die Wichtigkeit ihres Programmes unterstreichen wollte. Als sie schließlich an die Darstellung des eigentlichen Produkts kam, unterbrach sie Dr. Kampmann :"Entschuldigen sie bitte Frau Söllner, aber, da es eine für uns sehr weitreichende und auch extrem kostspielige Investition darstellt, wenn wir unsere Betriebe untereinander mit ihrem Programm verbinden, ist für uns genauso wichtig, mit wem wir es denn eigentlich zu tun haben. Verstehen sie ?" "Aber natürlich. Wie kann ich also hierbei helfen ?", fragte sie fast schon gelangweilt. "Nun, wie gesagt, es ist eine einschneidende Entscheidung für uns, wenn wir uns auf ihr Programm festlegen. Daher möchten wir natürlich 100%ig sicher gehen, daß sie mit Leib und Seele selbst von ihrem Programm überzeugt sind. Und zwar so überzeugt, daß sie es uns absolut vorbehaltlos präsentieren können. Verstehen sie ?" Etwas irritiert antwortete sie :" Aber natürlich bin ich voll und ganz überzeugt. Würde ich sonst hier sein ?" "Gut. Wir haben uns nämlich vorgestellt, wenn sie wirklich so überzeugt sind und es ihnen wirklich so wichtig ist, uns als Kunden zu gewinnen, daß sie sich jetzt komplett ausziehen und uns den Rest ihrer Präsentation nackt vorführen, auch ohne jeden Schmuck oder Uhr - denn nur so können wir uns ein genaues und unvoreingenommenes Bild von ihnen und ihrer Arbeit machen." "Also, ähm, das ist ja..., ich weiß wirklich nicht...", vollkommen verwirrt kam sie in´s Stottern und sah einen nach dem anderen an. Überraschenderweise verzog keiner eine Miene, denn ihre Arroganz hatte sie alle gegen sich aufgebracht.
"Nun ?", fragte er. "Es ist absolut verständlich, wenn sie das nicht tun möchten - es ist ja auch einigermaßen ungewöhnlich. Aber es ist eben für unseren Firmenverbund immens wichtig, daß wir uns auf sie verlassen können." Die anderen nickten vielsagend.
Sie stand noch einige Momente wie vom Donner gerührt da, bis sie sich wieder bewegte. Schließlich hatte sie ihre Fassung wiedergefunden.
Sie sprach weiter, als ob nichts gewesen wäre und begann ihr Programm zu erklären. Während sie eine neue Folie auflegte, streifte sie sich die Uhr langsam über´s Handgelenk, löste die Armkette an der anderen Hand und zog sich ihre Ringe von den Fingern. Sie legte alles säuberlich auf´s Pult vor sich und sprach immer weiter. Dann zog sie sich ihre Schuhe aus und stellte sie unter´s Pult. Sie zog ihren Blazer aus und hängte ihn, während sie weiter referierte, ordentlich über einen Stuhl. Sie zog den Reißverschluß ihres Rockes auf und streifte ihn langsam über die Hüften und zu Boden. Dann fing sie an, ihre Bluse aufzuknöpfen und zog auch diese langsam aus und hängte sie auf den Stuhl. Zum Vorschein kam ein spitzenbesetzter weißer BH und das dazu passende knappe Höschen. Während sie weiter erklärte und eine neue Folie auflegte, setzte sie sich auf einen Stuhl in der Mitte des Raumes und rollte langsam, erst den rechten, dann den linken halterlosen schwarzen Strumpf herunter. Sie zog die beiden Strümpfe glatt, stand auf und legte sie zu Blazer und Bluse. Eine neue Folie kam. Sie nahm beide Hände auf den Rücken und öffnete geübt den BH. Ohne eine Miene zu verziehen, streifte sie ihn ab und gab ihre wundervoll geformten kleinen Brüste den Blicken der vier faszinierten Männer preis. Als sie den BH auf´s Pult gelegt hatte, schob sie beide Daumen in ihr Höschen und zog es schwungvoll nach unten, so daß sie wirklich und wahrhaftig splitternackt vor ihren potentiellen Kunden stand. Sie war bis auf einen kleinen Streifen vollkommen rasiert.
Sie fixierte Dr. Kampmann mit ihren grünen Augen, der zufrieden in sich hineingrinste. "... und damit wäre ich am Ende meiner Präsentation angelangt. Haben sie noch irgendwelche Fragen ?", fragte sie in ihrem unterkühlten geschäftsmäßigen Ton.
Keine Antwort.
"Ich mache ihnen einen Vorschlag, damit sie sehen, wie wichtig mir ihr Auftrag ist : Ich habe gesehen, daß genau gegenüber von diesem Raum sich die Kaffeeküche befindet. Ich habe keine Ahnung, was gerade auf dem Gang draußen los ist, oder ob sich jemand in der Küche befindet, aber wenn sie mir garantieren, daß sie noch heute unterschreiben, gehe ich so, wie ich bin, hinüber und hole ihnen allen eine Tasse Kaffee. Einverstanden ?"
Alle nickten.
Sie ging zur Tür, öffnete und ging zur Kaffeeküche hinüber. Sie ließ beide Türen offen, so daß die Herren ihr dabei zusehen konnten, wie sie, splitternackt, Tassen aus dem Schrank fischte, sich nach einem Tablett bückte und schließlich den Kaffee eingoß. Sie stellte noch Zucker und Milch aus dem Kühlschrank auf´s Tablett und ging zurück. Auf dem Gang begegneten ihr zwei männliche Auszubildende, die ihr mit großen Augen und rotem Kopf nachsahen.
"Gut", hob Kampmann an, "sie haben uns voll und ganz überzeugt. Geben sie uns die Verträge." Sie suchte in ihrem Aktenkoffer die enstprechenden Unterlagen zusammen und blieb so lange nackt neben den Männern stehen, bis alles unterschrieben war und sie gegangen waren.
Als sie wieder alleine im Raum war, streichelte sie noch einmal kurz über ihre,die ganze Zeit steinharten Brustwarzen. "Danke, ihr zwei." Sie lächelte und zog sich langsam an.


UND NUN ZUR ZWEITEN

Nackt im Theater Autor: Stefan
Email Adresse: eazy_2000@hotmail.com
Seit ihrer Kindheit schon ist meine Freundin vernarrt ins Theater. Kein Wunder also, dass sie Dauermitglied an der Theater-Gruppe der Schule war. Nun, da sie ihr Abi im Sack hatte, war sie jedoch nicht länger berechtigt, weiter in der Theatergruppe des Gymnasiums zu spielen, und schaute sich deshalb nach einer neuen um. Voller Zuversicht machte sie sich auf die Suche; doch trotz vieler Bewerbungs-Schreiben an die verschiedensten Theater-Gruppen der Stadt erhielt sie eine Absage nach der anderen. "Wir bedauern, Ihnen keinen positiven Bescheid geben zu können. Wir sind zur Zeit personell ausgelastet. Wir wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrer weiteren Suche und verbleiben mit freundlichen Grüssen." Wie oft musste meine Freundin, nachdem sie erwartungsvoll die morgendliche Post durchgegangen war, diese harte Worte nun schon lesen. Schon begann sie sich zu fragen, was sie denn falsch mache, und als sie eines Morgens dem Briefkasten erneut ein Antwortschreiben auf ihre neueste Bewerbung entnahm, konnte ich ihrem Gesicht ablesen, dass sie mittlerweile alles andere als optimistisch war. Wir frühstückten beide am Küchentisch; ich las wie immer die Tages-Zeitung, während meine Freundin missmutig den besagten Brief öffnete. Aus den Augenwinkeln sah ich gerade noch, wie ein Hauch von Verwunderung über ihr Gesicht huschte, und in der nächsten Sekunde war sie auch schon mit einem lauten Schrei aufgesprungen und hüpfte ausser sich vor Begeisterung in der Küche herum. Völlig überrascht warf ich einen Blick auf den besagten Brief, dessen letzte Zeilen mir das ausgelassene Verhalten meiner Freundin erklärten. "Ohne Ihren Gegenbericht erwarten wir sie diesen Samstag Morgen um exakt 10:00 Uhr zu einem Vorstellungsgespräch an unserer Theatergruppe. Wir freuen uns, Sie persönlich kennenlernen zu dürfen. Mit freundlichen Grüssen. Der Direktor".
Angesichts dieser einmaligen Gelegenheit war meine Freundin natürlich nervös, und deshalb entschlossen wir uns, dass ich sie an jenem Tag begleiten würde. Das Theater war eines der kleineren und lebte von jungen Darstellern wie meine Freundin eine war. Wegen seinem Underground-Charakter war es, zumindest unter Theaterliebhabern, trotz seiner geringen Grösse recht bekannt in der Stadt. Meiner Freundin schlug das Herz bis zum Hals als sie um Punkt zehn Uhr die Klingel betätigte. Nach wenigen Sekunden, die ihr wie Minuten vorkommen mussten, öffnete sich endlich die Tür, und vor uns stand ein immer noch jugendlich aussehender Mann, der sich als der Direktor des Theaters vorstellte und uns beide freundlich begrüsste: "Guten Tag! Da sind Sie ja! Wir haben Sie erwartet! Ihren Freund haben sie auch gleich mitgebracht!" "Ist das denn überhaupt in Ordnung?" erkundigte sich meine Freundin. "Das ist kein überhaupt kein Problem. Wir erleben es oft, dass die Partner der Bewerberinnen und Bewerber während deren Casting anwesend sind. Das lindert erfahrungsgemäss in vielen Fällen die Nervosität. Aber treten sie doch ein, wir können gleich loslegen!" Casting! Ich konnte sehen, wie meiner Freundin beim Vernehmen dieses ominösen Wortes ein Hauch von Überraschung und Nervösität übers Gesicht glitt. Im Antwortschreiben war noch von einem Vorstellungs-Gespräch die Rede gewesen, doch Casting, das bedeutete, dass sie nicht nur ein Interview geben sondern auch selbst einige Kostproben ihres Könnens vorführen musste. "Darf ich Ihnen unsere neue Bewerberin vorstellen. Sie ist in Begleitung ihres Freundes hier."
Meine Freundin öffnete unwillkürlich den Mund, als wir in einen Raum eintraten und dort hinter einigen Tischen gleich eine mehrköpfige Gesellschaft, offensichtlich eine Jury, wartete, in dessen Mitte sich der Direktor jetzt setzte. Innerhalb weniger Minuten war aus dem Vorstellungs-Gespräch ein professionelles Casting geworden! Doch zuerst durfte meine Freundin auf einem Stuhl Platz nehmen und wurde eingehend interviewt. Ich selbst nahm auf einem Stuhl in einer Ecke Platz, den man mir anbot. Abwechslungsweise stellten die Mitglieder der Jury Fragen und notierten die Antworten. "Welche Rollen haben Sie bisher gespielt?" "Welche Rollen spielen Sie am liebsten?" "Improvisieren Sie gerne auf der Bühne?" "Was erwarten Sie von ihrer neuen Stelle?" "Wieso haben Sie gerade unsere Theatergruppe ausgesucht?" Dies waren nur einige der Fragen, die meine Freundin zu beantworten hatte. Mir fiel auf, dass eine Dame, welche am Ende der Tischreihe sass, sich als einzige keine Notizen machte, sondern unentwegt meine Freundin begutachtete und nur hin und wieder vereinzelt eine Frage in den Raum warf. Anscheinend beurteilte sie nicht die Antworten, sondern einzig das Verhalten meiner Freundin während dem Gespräch.

"So! Ich glaube das genügt!", unterbrach der Direktor plötzlich das Interview und betätigte eine auf seinem Tisch angebrachte Klingel. Kurze Zeit später betrat eine junge Frau, etwas jünger noch als meine Freundin, den Raum. "Würdest du dich jetzt bitte vom Stuhl zu erheben?" sprach sie meine Freundin mit einem warmherzigen Lächeln aber doch bestimmt an. War sie wohl selbst Schauspielerin hier? Seltsamerweise trug sie einen Wäschekorb, den sie nun ablegte. Weshalb um alles in der Welt brachte sie bloss einen Wäschekorb mit in den Raum? Dem nicht minder verwunderten Gesichtsausdruck meiner Freundin konnte ich ablesen, dass sie sich wohl die selbe Frage stellte. Trotz allem Nachdenken konnte ich schlicht und einfach keine Antwort finden. Nun, das kleine Geheimnis wird sich bestimmt bald lüften, beruhigte ich mich selbst. Und zum weiteren Nachdenken hatte ich auch gar keine Zeit. Denn schon hatte die junge Dame den Stuhl, auf dem eben noch meine Freundin sass, entfernt, und erneut ergriff nun der Direktor das Wort. "Wir treten nur zum eigentlichen Casting über. Haben Sie denn für heute irgendwelche Rollen vorbereitet?" "Ah... nein... aber es gibt ein paar, die ich vorführen kann", hörte ich meine Freundin sagen. "Das ist gut!" erwiderte der Direktor. Zuerst durfte bzw. musste sie noch einige Monologe aus ihrem Repertoire zum Besten geben sowie einigen Spielanweisungen der Jury Folge leisten. Dann meldete sich wieder der Direktor zu Wort. "Nun, wie Sie bestimmt selbst wissen, sind Emotionen im Theater von entscheidender Bedeutung. Denn wenn sie nicht echt wirken, kommt das beim Zuschauer nicht an und wirkt schlicht und einfach lächerlich." In der Folge musste meine Freundin sozusagen auf Befehl herzhaft lachen, sich verängstigt zeigen, heulen, ja sogar einmal die Jury aufs übelste beschimpfen. Immer wenn sie mitten in einer Emotion war kam eine neue Anweisung aus der Reihe der Jury, nur in Form eines einzigen Wortes: "Lachen! ... Jetzt weinen! ... Ein Wutausbruch bitte sehr!" Ehrlich gesagt, ich hätte das nie gekonnt und staunte ob der Verwandlungsfähigkeit meiner Freundin.
"Gut, wie Sie wissen sind wir ein ja ein junges und aufgeschlossenes, ich möchte beinahe schon sagen, alternatives Theater, welches in seinen Stücken das tägliche Leben wiedergibt, der tägliche Wahn halt. Da kommt es ganz unvermeidlich hin und wieder vor, dass man auf der Bühne manchmal auch etwas mehr von sich preisgeben muss, wenn Sie wissen was ich meine." "Ich glaube ja...", sagte meine Freundin nach einigem Zögern unsicher. "Nun, wir wollen nicht lange um den heissen Brei herum reden", fuhr nun ein anderes Jury-Mitglied fort, "deshalb frage ich sie ganz konkret: Haben Sie schon Nacktszenen gespielt?" "Bisher nicht", antwortete meine Freundin wahrheitsgemäß. "Nun, das müssen viele der Schauspielenden unserer kleinen Truppe früher oder später. Können Sie sich denn überhaupt vorstellen, nackt aufzutreten?" "Nun... ich denke schon, wenn das Drehbuch es verlangt...", hörte ich meine Freundin langsam antworten. "Das wird es früher oder später bestimmt, wie die Erfahrung zeigt. Und da ist es einfach wichtig, dass man als Schauspieler bwz. -spielerin keine Hemmungen hat, denn das merkt das Publikum sofort." "Ja, das ist mir klar." "Und sie verstehen sicher, dass wir uns dessen versichern wollen, bevor wir ein neues Mitglied einstellen." "Ja, das verstehe ich." "Gut. Ich weiss, dass dies wahrscheinlich nicht angenehm ist, doch es ist bestimmt auch in ihrem Interesse, nicht dass sie im Ernstfall unerwartet vor diese Situation gestellt würden. Wenn wir Sie nun schlicht und einfach freundlich bitten dürften, einmal alle ihre Kleider abzulegen." "Du kannst deine Kleider in diesen Wäschekorb legen. Du wirst sie für den weiteren Verlauf des Castings nicht mehr benötigen", sagte jetzt die junge Assistentin warmherzig. Endlich wusste ich, wozu dieser fast schon mysteriöse Wäschekorb diente!
Ich konnte meine leer Freundin schlucken hören, doch sie wusste, dass sie, wenn sie ihre grosse Chance wahrnehmen und in Zukunft an diesem Theater spielen wollte, jetzt keine Wahl hatte. Langsam legte sie Stück für Stück ihrer Kleidung ab, bis sie schliesslich splitterfasernackt, wie sie auf die Welt gekommen war, vor dieser mehrköpfigen Jury stand. In der Folge musste sie unter den kritischen Augen der Jury noch einige Monologe aufführen. Anfangs war sie extrem nervös, doch man konnte leicht mitansehend, wie sie sich in ihrem "natürlichen Kleid" immer wohler und behaglicher zu fühlen begann.
"Darf ich ihnen noch eine Frage stellen?" "Natürlich" "Wie war das bei Ihrer bisherigen Theatergruppe am Gymnasium mit den Kuss-Szenen? Täuschten Sie diese vor oder spielten Sie sie echt?" "Nun... Die einfachen Küsse führten wir aus, Zungenküsse täuschten wir vor." "Ich verstehe. Nun, so hielten wir es an unserer Theatergruppe früher auch. Doch die Erfahrung - oder genauer gesagt das Publikum - hat uns gelehrt, dass es nichts gibt das lächerlicher wirkt als vorgetäuschte Zungenküsse in einer leidenschaftlichen Liebes-Szene. Nachdem unsere Schauspieler vor Jahren während einer Premiere vom Publikum deswegen ausgelacht wurden, haben wir uns entschlossen, sämtliche Küsse von da an auch tatsächlich auszuführen. Ob sie nun Zungenkotakt beinhalten oder nicht spielt dabei keine Rolle. Die Schauspieler haben keinerlei Probleme damit, im Gegenteil, sie sagen uns, dass ihnen dies sogar hilft, sich stärker mit ihrer Rolle zu identifizieren. Und auch von den Lebenspartner der Schauspieler hörten wir bisher keinerlei Beanstandungen." "Ja, ich verstehe." "Sind Sie sich schon im Klaren, ob das für Sie in Frage käme oder ob Sie das lieber nicht tun möchten?" "Nun... Ich habe noch nie darüber nachgedacht, doch mein einziges Bestreben ist, eine engagierte und glaubwürdige Schauspielerin zu sein." "Sie wären dem also nicht abgeneigt." "Nein, ich denke nicht."
Dann endlich war die Stunde der Wahrheit gekommen: Die Jury zog sich für eine kurze Beratung zurück. Kurz darauf teilte die Jury meiner Freundin ihren Entscheid mit: "Willkommen in unserer Theater-Gruppe!" Ungewollt stiess meine Freundin einen Freudenschrei aus und sprang in die Luft! Sie hatte es geschafft! Schreiend sprang sie im Raum herum und schoss jedes einzelne Mitglied der Jury fest in ihre Arme. Eine Assistentin brachte meiner Freundin ihre Kleider zurück, doch die war in einem so grossen Freudentaumel, dass es ihr mittlerweile ganz egal war, ob sie nackt oder bekleidet war. Und ich, der ahnte, dass es nicht das letzte mal war, dass ich sie in dieser Theatergruppe genau so sehen würde, wie Gott sie schuf, wusste nicht, ob ich nun mich nun mehr freuen oder eifersüchtig sein sollte. Also schloss ich meine Freundin einfach in die Arme, ohne weiter darüber nachzudenken.
Meine Freundin ist mittlerweile seit mehreren Monaten an dieser Theatergruppe, und soeben habe ich von ihr erfahren, dass ihr erster Nacktauftritt bevorstehen würde. Die Proben fürs Stück, das auch mehrere ausgiebige Zungenkuss-Szenen enthalten soll, haben soeben begonnen.

ALSO DANN RAN AN DIE FEDERN.


Kommentare

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Maligayang schrieb am 18.07.2022 um 21:57 Uhr

Gilt der Wettbewerb immer noch? 😀 Er ist ja schon 16 Jahre alt, wow. Die zweite Geschichte (Meine Freundin nackt am Theater) ist eine alte von mir von 2001. Ich hätte Lust, an diesem Wettbewerb "teilzunehmen", also eine Geschichte zum Thema "nackt unter Geschäftspartnern" zu schreiben. Beste Grüsse. 

selena333 schrieb am 04.03.2024 um 20:14 Uhr

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